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Heikle Lawinen-Situation Snowboarder stirbt unter Schneebrett in Davos

  • Ein 43-jähriger Snowboarder ist am Donnerstagabend tot unter einem Schneebrett gefunden worden.
  • Er war zuvor ausserhalb der Skipiste im Skigebiet Parsenn unterwegs gewesen.
  • Laut einer vorläufigen Bilanz des Instituts für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) gab es in den letzten sieben Tagen bereits 56 Lawinen, die von Personen ausgelöst worden sind.

Der in Davos verunglückte Snowboarder sei nicht wie vereinbart zu einem Treffen mit seiner Familie erschienen, worauf er als vermisst gemeldet worden sei, teilte die Kantonspolizei Graubünden mit.

Daraufhin informierte der Rettungsdienst der Bergbahnen Parsenn am Donnerstag um 16.30 Uhr die Polizei. Kurz danach starteten die Einsatzkräfte im Dorfbachtobel am Fusse eines Schneebretts die Suche nach dem Vermissten.

Kurz nach 18 Uhr konnte der Rettungsdienst der Bergbahnen Parsenn und die SAC Sektion Davos nur noch den leblosen Körper des 43-Jährigen aus einer Tiefe von gut einem Meter bergen.

Mehrere Tote und Verletzte durch Lawinen

Wie das SLF gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA erklärte, gab es bis am Freitagnachmittag bereits 56 Meldungen von Lawinen, die durch Personen ausgelöst worden sind. Am Freitagmorgen waren es noch 45 Fälle. Aufgrund der aktuellen Verhältnisse würden stetig neue Meldungen eintreffen, so Martin Heggli vom SLF.

Alleine am Donnerstag sind bei vier Lawinenniedergängen in Scuol (GR), Lenzerheide (GR), Davos (GR) und Oberwald zwei Personen gestorben sowie mehrere verletzt worden. Beim Unglück in Lenzerheide waren drei Angehörige der Armee betroffen.

Diese heikle Situation beruhige sich besonders an Schattenhängen nur langsam. Laut SLF ist deshalb weiterhin «Vorsicht, Vorsicht, Vorsicht» geboten. Schon einzelne Wintersportler könnten leicht Lawinen auslösen.

Grund für die heikle Lage sind die vielerorts mächtigen Neu- und Triebschneeschichten von Dienstag und Mittwoch, die auf auf eine ausgeprägte schwache Altschneeschicht gefallen sind. Praktisch im gesamten Alpenraum galt am Freitagmorgen verbreitet eine erhebliche Lawinengefahr (Gefahrenstufe 3 von 5).

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