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Hochfrequenz-Strahlen Ist das 5G-Netz ein Risiko für die Gesundheit?

Unterschied Strahlung Funkantennen und Smartphone: Die grossen, sichtbaren Anlagen verunsichern stärker als das handliche Smartphone. Dies aber zu Unrecht. «Das Handy am Ohr bestrahlt bei schlechter Verbindungsqualität den Körper lokal bis 100'000 Mal mehr als dies typischerweise durch Antennen geschieht», sagte Umweltepidemiologe Martin Röösli aus Basel. 90 bis 95 Prozent unserer Strahlenbelastung entsteht so durch Handys oder Tablets.

Das machen elektromagnetische Felder im Körper: Es entsteht der gleiche Effekt wie bei der Mikrowelle: Wassermoleküle und weitere bipolare Teilchen geraten in Schwingung. So entsteht Reibungswärme. Sie ist im Körper jedoch minimal: Innerhalb der Grenzwerte würde sich bei einer Ganzkörperbestrahlung der Körper nur um 1/50stel Grad erhöhen – beim Telefonieren mit Handy am Ohr lokal um 0,1 bis 0,2 Grad. Was über die elektromagnetische Strahlung bekannt ist, gilt auch für 5G. In Zukunft soll es aber auch höhere Frequenzen geben. Diese dringen weniger tief in den Körper ein, was gemäss Martin Röösli grundsätzlich positiv ist. Damit rücken aber mögliche Effekte auf die Haut stärker in den Fokus.

Mobilfunknutzung und Krebs: Bei den meisten Studien dazu handelt es sich um Tierversuche, bei denen Ratten oder Mäuse elektromagnetischer Strahlung ausgesetzt sind, die deutlich über jener der Bevölkerung liegt. Hier zeigten sich tatsächlich häufiger bösartige Tumore in Gehirnen und Herzen. Für die einen ist das nicht übertragbar auf Menschen, für andere ein Indiz für ein Gesundheitsrisiko. Untersucht wurden in den Studien die Auswirkungen bei einer Handynutzung, also bei einer höheren Strahlenbelastung als durch Sendeanlagen.

Das sagt die Krebsliga Schweiz : Auf ihrer Webseite heisst es: «Hinsichtlich der Unsicherheiten bezüglich Langzeiteffekten und möglichen Risiken für Kinder und Jugendliche empfiehlt die Krebsliga Schweiz einen zurückhaltenden Umgang mit hochfrequenten elektromagnetischen Feldern.» Sie empfiehlt Handybesitzern vorsorglich, zum Beispiel beim Telefonieren eine Freisprecheinrichtung zu benützen, Telefonate kurz zu halten oder SMS zu schreiben. Denn: Den Beleg für eine absolute Unbedenklichkeit konnte die Wissenschaft bislang noch nicht erbringen.

Neuste Studien: Eine Studie vom Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut mit fast 700 Jugendlichen in der Schweiz ergab 2018, dass hochfrequente elektromagnetische Felder bei der Nutzung von Mobiltelefonen die Gedächtnisleistung beeinträchtigen können. Während 2011 die Internationale Agentur für Krebsforschung die Strahlenbelastung als möglicherweise kanzerogen klassiert, sind bisher weltweit keine konsistenten Zunahmen von Hirntumorerkrankungen im Zusammenhnag mit der Mobiltelefonnutzung festgestellt worden, sagt Röösli. Studien zeigen aber auch, dass 5G-Strahlen mit Zellen interagieren, ähnlich wie bereits in anderen Mobilfunkstudien beobachtet wurde.

Grenzwerte sollen schützen: Solange nicht zweifelsfrei Entwarnung gegeben werden kann, dass elektromagnetische Strahlung unbedenklich ist, gelten an Orten, wo wir uns oft aufhalten wie Wohnungen, Schulen, Büros und Spielplätze noch strengere sogenannte Anlagegrenzwerte.

Bald ein 5G-Netz in der Schweiz?

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Um das 5G-Netz zu bauen, müssen die Anbieter neue Mobilfunk-Antennen aufstellen, was vor allem in den Städten wegen den Bauvorschriften häufig nicht möglich ist. Auch Einsprachen und Grenzwerte könnten das Tempo der Einführung bremsen. Nachdem der Ständerat im März 2018 beschlossen hat, den Strahlenschutz nicht zu lockern, bereitet das Bundesamt für Umwelt nun eine Revision der Verordnung vor. Der Bundesrat soll sie im Frühling verabschieden, damit sie Mitte 2019 in Kraft treten kann.

Unabhängig davon arbeitet eine Expertengruppe an einem Bericht über die weitere Zukunft von Mobilfunk und Strahlenbelastung, der ebenfalls für Mitte Jahr erwartet wird. Dann wird sich zeigen, ob die ehrgeizigen Pläne der Telekomfirmen Realität werden.

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