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«Hygienezuschlag» Beim Zahnarzt zahlen für sauberen Arbeitsplatz

Seit 2018 verlangen Zahnärzte einen Zuschlag für die Arbeitsplatzdesinfektion. Patienten wundern sich.

«Wenn man zum Coiffeur, zum Hausarzt oder eben den Zahnarzt geht, erwartet man doch einen sauberen Arbeitsplatz», findet Peter Sonderegger aus Effretikon ZH ist. Warum soll man also beim Zahnarzt dafür extra bezahlen?

Weitere Hörerinnen und Hörer des SRF-Konsumentenmagazins «Espresso» melden sich seit Anfang 2018 mit denselben Beobachtungen. Und jemand fragt: «Wann folgt mein Coiffeur, das Nagelstudio, der Hausarzt oder der Wirt diesem Beispiel?»

«Grundtaxe für Arbeitsplatzdesinfektion»

Seit 2018 gilt ein überarbeiteter Zahnarzttarif, den die Zahnärztegesellschaft SSO mit den Unfallversicherern ausgehandelt hat, und der auch auf Privatpatienten angewendet wird. Dabei wurde auch der kritisierte Hygienezuschlag eingebracht. Er beträgt je nach Praxis zwischen 11 und 16 Franken pro Zahnarztbesuch.

«Espresso» weiss, dass dieser Zuschlag innerhalb der Zahnärztegesellschaft kontrovers diskutiert wird. Viele Zahnärzte befürchteten schon im Vorfeld einen Imageschaden. Ganz anders lautet die Stellungnahme des SSO: «Gemäss Rückmeldungen begrüssen unsere Mitglieder, dass diese Position zur Arbeitsplatzdesinfektion nun transparent gemacht und abgerechnet werden kann.» Auch habe man Rückmeldungen, dass Patientinnen und Patienten Verständnis für die Position zeigen, wenn ihnen erklärt werde, wie sie zustande kommt.

Neu, so argumentiert die Zahnärztegesellschaft weiter, sei diese Gebühr ohnehin nicht. Früher habe man einen Zuschlag für die Hygiene «nicht sichtbar» in die Behandlungen eingerechnet.

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