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Viel Werbung in Zeitungen – Verträger arbeiten länger
Aus Espresso vom 30.04.2018. Bild: Keystone
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Immer mehr Werbebeilagen Viel Werbung in Zeitungen – Verträger arbeiten länger

Vielen Zeitungen liegen immer mehr Prospekte bei. Für die Verträger bedeutet das Mehrarbeit ohne angemessenen Lohn.

Ein betroffener Zeitungsverträger aus Winterthur meldete sich beim SRF-Konsumentenmagazin «Espresso». Er ärgert sich über die vielen Prospekte, welche den Zeitungen beigelegt werden. Kürzlich berichtete «Espresso» über diesen neuen Trick.

Am Mittwoch verteilt die Regionalzeitung «Der Landbote» ihre Grossauflage in alle Haushaltungen im Raum Winterthur. «In dieser Grossauflage hat es viel Werbung drin. Die Zeitung ist dann oft doppelt so schwer wie normal. Für mich als Verträger bringt das viel zusätzlichen Aufwand, der nur ansatzweise bezahlt ist», erzählt der Verträger.

Zwei Stunden Mehrarbeit, bezahlt sind nur 30 Minuten

So müsse er viele Rundgänge zweimal machen, weil er nicht alle Zeitungen aufs Mal in die Hand nehmen könne. «Ich habe dann bis zu zwei Stunden länger. Doch bezahlt werde ich nur für eine halbe Stunde zusätzlich.» Wenn er länger brauche, müsse er diese Zeit bei seinem Vorgesetzten geltend machen und sei auf dessen Goodwill angewiesen.

Arbeitsbeginn wäre eigentlich fünf Uhr. «Wenn ich nicht um vier Uhr beginne, schaffe ich die Tour nicht bis um 6.30 Uhr», so der Hörer. Komme noch hinzu, dass die Zeitungsverträger für nur gerade 21 Franken brutto pro Stunde arbeiten. «Ich arbeite seit sieben Jahren als Verträger und bekomme immer noch den Anfangslohn.»

Angestellt ist der Hörer bei der Presto AG, einer Tochtergesellschaft der Post. Post-Sprecher Oliver Flüeler sagt, dass die Verträger für das Verteilen von Grossauflagen entschädigt würden. Wie hoch diese Entschädigung ist, und wie viel zusätzliche Zeit entschädigt wird, will er jedoch nicht sagen.

Flüeler betont, dass es bei der Presto AG einen Gesamtarbeitsvertrag gebe, der in der Branche als Vergleichsmassstab gelte. Zu den tiefen Löhnen sagt er, dass dies eine Tieflohnbranche mit tiefen Anforderungsprofil sei.

Klagen über tiefe Löhne auch bei Gewerkschaft

Die tiefen Löhne bei der Presto AG sind auch Thema bei der zuständigen Gewerkschaft Syndicom, wie Mediensprecher Christian Capacoel bestätigt: «Es melden sich immer wieder Presto-Mitarbeiter bei uns, die über die tiefen Löhne klagen. Wir wollen nun erwirken, dass die Löhne erhöht werden.» Der Gesamtarbeitsvertrag läuft noch bis 31. Januar 2019.

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