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Impfempfehlung der Ekif Das müssen Sie zur Coronaimpfung für Kinder wissen

Swissmedic hat den Impfstoff von Pfizer/Biontech auch für Kinder zwischen fünf und elf Jahren zugelassen. Was das bedeutet, beantwortet SRF-Wissenschaftsredaktorin Katrin Zöfel.

Wer entscheidet über die Impfung für Kinder? Damit in der Schweiz Kinder geimpft werden dürfen, muss nach der Zulassung auch die Eidgenössische Impfkommission (Ekif) eine offizielle Empfehlung dafür abgeben. Dies wird sie noch in der kommenden Woche tun, wie Ekif-Präsident Christoph Berger gegenüber SRF News angekündigt hat. Man begrüsse den Entscheid von Swissmedic, die Impfung von Kindern zuzulassen und werde zusammen mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) mit einer Empfehlung folgen.

Warum kommt jetzt die Zulassung von Swissmedic? Offenbar sind die vom Hersteller eingereichten Studiendaten für Swissmedic solide genug für eine Zulassung. Es ist eine recht kleine Studie mit 2268 Kindern, was aber bei Kinderstudien üblich ist. Der festgestellte Impfschutz war gut, mit gut 90 Prozent gegen symptomatische Erkrankung. Laut dem Hersteller ist die Immunreaktion, die man im Blut messen kann, bei den 5- bis 11-Jährigen vergleichbar mit der in der Altersgruppe 16 bis 25 Jahre.

Wie sicher ist eine Covid-Impfung für Kinder zwischen 5 und 11 Jahren? In der Zulassungsstudie des Herstellers gab es keine Hinweise auf ernsthafte Risiken. Impfreaktionen, also Kopfschmerz, Fieber oder Schmerzen am Arm, waren relativ häufig.

Was weiss man über schwere Nebenwirkungen? Innerhalb der Studie gab es keine schweren Nebenwirkungen, aber alleine auf diese kleine Studie gestützt kann man seltene, schwere Nebenwirkungen nicht ausschliessen. Es gibt aber inzwischen Erfahrungswerte aus den USA: Dort wurden seit November in dieser Altersgruppe 2.5 Millionen Kinder geimpft. Und bisher gibt es keine Hinweise auf Herzmuskel- oder Herzbeutelentzündungen.

Ergibt es Sinn, auch fünfjährige Kinder zu impfen? Weil Corona so häufig ist, ist die Abwägung anders als bei anderen Krankheiten, gegen die man Kinder impft. Denn man muss davon ausgehen, dass sich alle Kinder, die nicht geimpft sind, infizieren werden. Wenn man das Risiko bei Infektionen anschaut – das zwar klein ist, aber nicht null – also einen möglichen ernsten Verlauf, das Entzündungssyndrom PIMS oder Long Covid, dann schneidet die Impfung tatsächlich besser ab.

Funktioniert die Kinderimpfung gleich wie bei den Erwachsenen? Es sind ebenfalls zwei Dosen mit dem gleichen Impfstoff nötig. Die Kinder bekommen aber nur ein Drittel der Erwachsenendosis und die zweite Dosis bereits nach drei Wochen.

Wird es zum «Gamechanger» in der Pandemie, wenn jetzt auch Kinder geimpft werden? Einen einzigen «Gamechanger» gibt es nicht, es ist eher ein Puzzle. Das Bild ändert sich immer wieder, so wie jetzt mit der Omikron-Variante, die wahrscheinlich nochmal eine Nachimpfung nötig machen wird. Aber jedes bisschen Immunität hilft, die Infektionsdynamik zu bremsen. Und die Impfung ist klar der kalkulierbarere Weg zur Immunität.

Tagesschau, 11.12.2021, 19:30 Uhr ; 

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