Die Erhebung des Verbands der Zürcher Krankenhäuser VKZ zeigt deutlich auf: Um die Impfquote beim Zürcher Spitalpersonal steht es besser als eigentlich angenommen. Obwohl gerade das Pflegepersonal als eher impfkritisch gilt, sind aktuell drei von vier Ärzten, Pflegerinnen oder andere Mitarbeitenden mit Patientenkontakt gegen das Corona-Virus geimpft.
Der Verband geht gar davon aus, dass die Impfquote noch höher sein dürfte, da für die Erhebung nur jene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfasst wurden, die sich direkt in den Spitälern oder den dazugehörigen Impfzentren haben impfen lassen. Diejenigen, die andere Möglichkeiten genutzt haben, wurden nicht erfasst.
Detaillierte Angaben zur Impfquote macht die Erhebung nicht – beispielsweise wie hoch die Quote bei den Ärztinnen ist, oder wie viele Pfleger sich haben impfen lassen. Ronald Alder vom Verband der Zürcher Krankenhäuser ist der Ansicht, dass eine generelle Aussage zur Impfquote in den Zürcher Spitälern im Sinne der Patientinnen und Patienten sei. Es sei weniger relevant, wer jetzt genau geimpft sei und wer nicht.
Hoher Patientenschutz im Spital
Der Verband der Zürcher Krankenhäuser zeigt sich mit diesem Resultat zufrieden. Präsident Christian Schär sagt, dass bereits im letzten Mai die Hälfte des Spitalpersonals geimpft gewesen sei. «Dieses Ergebnis unterstreicht das Verantwortungsbewusstsein und die Solidarität der Spitalmitarbeitenden im Kanton Zürich und bietet einen hohen Schutz für die Patientinnen und Patienten.»
Die Zürcher Spitäler gehörten zu den «sichersten Orten», schreibt der Verband in seiner Mitteilung. Die hohe Impfquote sorge für ein geringes Ansteckungsrisiko. Des Weiteren trage auch das konsequente Anwenden der Hygienemassnahmen zu diesem hohen Schutz bei.
Verschobene Operationen: Folgeschäden bei Patienten
Weiter teilt der Verband der Zürcher Krankenhäuser mit, dass zahlreiche Patientinnen und Patienten mit Folgeschäden zu kämpfen hätten, weil ihre Operationen im letzten Winter aufgrund der angespannten Lage verschoben werden mussten. Die Auslastung in den Zürcher Spitälern habe zwischen November 2020 und Januar 2021 100 Prozent betragen. Um eine Überlastung zu verhindern, mussten daher nicht dringende Operationen verschoben werden. Dies hat nun medizinische Folgen für diese Patientinnen und Patienten.
Damit dieses Szenario nicht wieder eintreffe, würden sich die Zürcher Spitäler auch auf das Verantwortungsbewusstsein der Zürcher Bevölkerung verlassen, sagt Christian Schär. «Der beste Schutz für sich selber und für seine Nächsten ist die Covid-19 Impfung.» Eine Impfpflicht lehnt der Verband aber ab, er setze lieber auf Motivation und Information.