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Zürcher Impfchef Markus Näf: «Wir waren in unserer Strategie vorsichtiger»
Aus Schweiz aktuell vom 13.04.2021.
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Impfung gegen Corona Wieso ist der Kanton Zürich das Impf-Schlusslicht?

Der Kanton Zürich hat in absoluten Zahlen bereits am meisten Impfdosen verimpft – nämlich fast 262'000. Doch der Anteil der verimpften Dosen im Verhältnis zur Bevölkerungsgrösse ist in Zürich am kleinsten. Pro 100 Einwohnerinnen und Einwohner hat Zürich erst 17 geimpft, während es etwa in Genf (24) und St. Gallen (23) deutlich mehr sind. Nun meldet Zürich, es gehe inzwischen schneller vorwärts. Wo harzte es bisher? Markus Näf, Projektleiter der Covid-19-Impfungen im Kanton Zürich, nimmt Stellung.

Markus Näf

Markus Näf

Impfchef Kanton Zürich

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Markus Näf ist Projektleiter für die Covid-19-Impfung im Kanton Zürich. Er ist zudem Brigadier in der Schweizer Armee und stellvertretender Kommandant der Territorialdivision 4. Als solcher amtet er auch als Beschaffungskoordinator des Bundes für Schutzmaterial.

SRF News: Bereitet es Ihnen Bauchschmerzen, zu sehen, dass Zürich in der kantonalen Impfstatistik so stark zurückliegt?

Markus Näf: Diese Statistik macht uns derzeit noch kein Bauchweh. Unser Impfprogramm läuft eigentlich genau so ab, wie wir das geplant haben. Der Kanton Zürich impft im Gegensatz zu Genf in elf Impfzentren, die über den ganzen Kanton verteilt sind, in 993 Arztpraxen und im Mai kommen noch 151 Apotheken dazu.

Warum ist Zürich dennoch das Impfschlusslicht der Schweiz?

Wir haben in der ersten Phase darauf fokussiert, dass wir die am meisten gefährdeten Personen impfen – also die Bewohnerinnen und Bewohner der Altersheime. Auch hier hat der Kanton Zürich natürlich eine andere Struktur. Wir haben 398 Altersheime, deren Bewohner wir von Januar bis März geimpft haben, um dort einen Impfschutz zu erreichen.

Wir konnten für April 92'000 Impftermine für Erstimpfungen anbieten.

Doch andere grosse Kantone wie Genf, Bern und Aargau sind bezüglich Corona-Impfung schneller unterwegs und haben keine Probleme wie Zürich.

Die Kantone haben unterschiedliche Mengen an Impfdosen zur Verfügung. Wir waren in unserer Strategie auch etwas vorsichtiger in der Verwendung der zweiten Impfdosis. Mit der nun zunehmenden Liefersicherheit haben wir dies Ende März angepasst und konnten für April mit der Eröffnung zusätzlicher zehn Impfzentren 92'000 Impftermine für Erstimpfungen anbieten und rund 95 Impftermine für die Arztpraxen.

Zürich hat bis vor Kurzem Reserven für die zweite Dosis behalten. Der Bund betont jedoch, dass die Kantone so schnell wie möglich so viele Menschen impfen sollen, wie sie können. Waren Sie zu vorsichtig?

Es ist eine Vorgabe des Bundesamtes für Gesundheit, dass den Menschen für einen guten Impfschutz beide Impfdosen verabreicht werden müssen. Das wurde uns auch von unseren medizinischen Spezialisten so empfohlen. Wir haben im Januar nochmals versucht, schneller vorwärts zu machen und wurden dann von den Impfstoff-Lieferengpässen überrascht. Da haben wir auch erfahren, was es bedeutet, wenn man rund 70'000 Impftermine verschieben muss.

Wir werden am Schluss wahrscheinlich schweizweit am meisten Personen geimpft haben.

Der Kanton Genf impft mittlerweile auch 45-Jährige gegen das Coronavirus. Zürich ist etwa einen Monat im Rückstand. Kann man das noch aufholen?

Wir werden am Schluss wahrscheinlich schweizweit am meisten Personen geimpft haben. Wir werden diesen Rückstand nie ganz aufholen können, weil wir im Kanton Zürich viel mehr Personen sind und viel komplexer in den Impfungen. Doch auch bei uns werden Ende Mai die 50- bis 64-Jährigen Termine für Impfungen reservieren können.

Das Gespräch führte Sabine Dahinden Carrel.

Schweiz aktuell, 13.04.2021, 19:00 Uhr;

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