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Grossanlässe ab Oktober: Noch sind viele Fragen offen
Aus Info 3 vom 12.08.2020. Bild: Keystone/Archiv
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Interview zu den Auflagen Grossanlässe ab Herbst – wie könnte das klappen?

Die ab Oktober in Aussicht gestellte Lockerung der 1000-Personen-Limite für Grossveranstaltungen lässt noch viel Raum für Spekulationen. Denn die genauen Auflagen müssen erst noch ausgearbeitet werden. Drei Fragen zu möglichen Szenarien, aktuellen Verhältnissen sowie Risiken und Nebenwirkungen des geplanten Schritts an Wissenschaftsredakteur Thomas Häusler.

Thomas Häusler

Thomas Häusler

Wissenschaftsredaktor

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Thomas Häusler ist Wissenschaftsredaktor bei SRF. Er hat in Biochemie doktoriert und eine Weiterbildung in Wassermanagement an der Uni Genf absolviert. Seit 2013 ist er Leiter der Wissenschaftsredaktion.

SRF: Thomas Häusler, wie müssten die Massnahmen mit Blick auf die allfällige Bewilligung von Grossveranstaltungen im Herbst aus wissenschaftlicher Sicht aussehen?

Thomas Häusler: Viele Wissenschaftler würden es gerne sehen, wenn das Verbot noch länger gelten würde. Sie halten das Risiko noch für zu gross. Will man Regeln einführen, wird es wichtig sein, dass diese dem Virus die Ansteckung nicht zu leicht machen. Viele Ansteckungen gab es eher in Innenräumen. Das heisst, dass manche Veranstaltungen in schlecht lüftbaren Räumen im Herbst gar nicht erlaubt würden. Wichtig ist auch, dass Kantone mit hohen Fallzahlen Veranstaltungen verbieten können.

Der Bundesrat knüpft die Bewilligung der Kantone daran, dass die Nachverfolgung der Infektionen funktioniert. Wo steht die Schweiz aktuell beim Contact Tracing bei aktuell 274 neuen Fällen wie heute. Funktioniert es überhaupt noch?

Das ist etwas umstritten. Die Kantone bejahen. Sie haben ihr Personal in den letzten Monaten deutlich aufgestockt. Manche Mitglieder der Task Force sind skeptischer. Sie weisen etwa darauf hin, dass die kantonalen Contact Tracer bei vielen Fällen nicht herausfinden, wo sich jemand angesteckt hat. Das wäre aber wichtig. Je nach Kanton sind das fast zwei Drittel aller Fälle. Im Alltag kann man das zwar sicher nie hundertprozentig zurückverfolgen. Gerade bei einer Ansteckung im öffentlichen Verkehr ist es schwieriger als zu Hause.

Am Montag hat nach den Sommerferien in vielen Kantonen die Schule wieder angefangen. Reisende aus Risikoländern sind zurück. Gibt es einen Zusammenhang mit den jetzt steigenden Zahlen?

Die Fallzahlen hinken den Ereignissen immer ein bis zwei Wochen hinterher wegen der Inkubationszeit des Virus. Den Effekt durch die Reiserückkehrer sieht man aber durchaus, denn das läuft schon einige Wochen.

Die Öffnung der Schulen jedoch hat sich noch nicht ausgewirkt. Erst müsste es nun zu Übertragungen in den Schulen kommen. Dann würde man es später sehen. In anderen Ländern ist das passiert, etwa in Israel. Wenn im Oktober Grossveranstaltungen wieder möglich sein werden, könnten durch Schulen und andere Einflüsse die Fallzahlen weiter steigen.

Das Gespräch führte Mario Sturny.

Info 3, 12.08.2020, 17:00 Uhr;

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