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Sinken die Preise für den ÖV?
Aus Rendez-vous vom 02.03.2020. Bild: Keystone
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Jahres-MK von Stefan Meierhans Preisüberwacher will billigere Bahntickets

Weil die Trassenpreise per 2021 sinken, sollten auch die Billette fürs Zugfahren um mindestens zwei Prozent gesenkt werden, so die Forderung.

Für den Preisüberwacher sind ab Dezember 2020 im öffentlichen Verkehr allgemeine Tarifsenkungen im Umfang von zwei Prozent «nötig und auch möglich». Das betont Stefan Meierhans in seinem Jahresbericht 2019.

Die Tarife im gesamten öffentlichen Verkehr (ÖV) seien in der Vergangenheit kontinuierlich gestiegen, hält Meierhans fest, namentlich im Vergleich zum Privatverkehr: Während die Kilometerkosten im motorisierten Individualverkehr zwischen 1990 und 2016 weniger stark als der Landesindex der Konsumentenpreise gestiegen seien, habe im Gegensatz dazu die Preisentwicklung im ÖV weit über der allgemeinen Teuerung gelegen, so Meierhans an einer Medienkonferenz in Bern.

Kritik an Preisen im Regionalverkehr

Vor allem im Regionalverkehr sei der Trend zur zunehmenden Belastung der ÖV-Kunden offensichtlich. Vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Kostensenkung bei den Trassenpreisen verlangt der Preisüberwacher von den Anbietern des öffentlichen Verkehrs eine Tarifsenkung. «Es braucht Fairplay gegenüber den Kundinnen und Kunden», drückt Meierhans seine Hoffnung auf ein Einsehen der ÖV-Betreiber aus.

«Schienenmiete» sinkt per 2021

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«Schienenmiete» sinkt per 2021

Die Trassenpreise – also quasi die Miete, welche die Bahnen für die Benützung der Schienen in der Schweiz dem Bund bezahlen – werden per 2021 um total 90 Millionen Franken gesenkt. Rund 60 Millionen Franken davon entfallen auf den Personennah- und Fernverkehr, der Rest auf den Schienen-Güterverkehr. Damit bestehe ein Potenzial einer Billettpreissenkung von mindestens zwei Prozent, hatte sich der Preisüberwacher schon früher vernehmen lassen. Schliesslich seien frühere Trassenpreiserhöhungen ebenfalls auf die Billettpreise überwälzt worden, so Stefan Meierhans. So stiegen die Trassenpreise 2017 um 100 Millionen Franken – als Folge wurden die Bahnbillette um 3 Prozent erhöht.

Zu hohe Kosten im privaten Spitalbereich?

Ins Visier nimmt der Preisüberwacher in seinem Jahresbericht auch das Gesundheitswesen, genauer: die Spitalzusatz-Versicherungen. Diese seien für die Spitäler profitabel – doch es sei nicht transparent, was genau der Zusatzwert einer solchen Versicherung sei, moniert Meierhans.

Meierhans.
Legende: Der Preisüberwacher will billigere Zugbillette. Ob der damit durchkommt, bleibt offen. Keystone

Schliesslich seien die meisten medizinischen Leistungen sowieso durch die Grundversicherung abgedeckt. Er habe als Beispiel die Zusatzversicherungstarife einiger Spitäler im Kanton Bern untersucht, so Meierhans. Die Ergebnisse seien besorgniserregend: So koste allein der Zimmeraufenthalt in der Privatabteilung «weit mehr als eine Suite in einem Fünfstern-Hotel.»

Detailliertere Untersuchungen angekündigt

Zudem hätten die untersuchten Spitäler nicht genau aufzeigen können, welche Mehrleistungen für die Privatpatienten erbracht würden. Es gehe hier um eine «lukrative Einnahmequelle», die es möglicherweise sonst defizitären Spitälern ermögliche, über die Runden zu kommen.

Als Konsequenz wurde als Premiere mit dem Spital Thun erstmals ein neues Modell vereinbart, um die Tarife bei den Zusatzversicherungen zu senken. Weitere Schritte in diesem Bereich sollen folgen. So will der Preisüberwacher in den nächsten Jahren sämtliche Zusatzversicherungen miteinander vergleichen und untersuchen, ob der Preis dafür gerechtfertigt ist.

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«Tagesgespräch»: Preisüberwacher mit Rück- und Ausblick
aus Rendez-vous vom 02.03.2020. Bild: Keystone
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