Während den Sommerferien weilen pro Woche rund 1000 Kinder und Jugendliche im Centro Sportivo des Bundes in Tenero. Es sei denn, es ist Pandemie – und der Kanton Tessin verlange ein Schutzkonzept.
«Um die Abstände einhalten zu können und weil beispielsweise die Nasszellen nicht durch gemischte Gruppen genutzt werden können, mussten wir leider die Belegung auf etwa die Hälfte reduzieren», erklärt der Zentrumsleiter Bixio Caprara.
Mühsam für Organisatoren und Familien
Kein Platz also für etwa 2000 bis 3000 Kinder in diesen Sommerferien: Das ist auch für jene unangenehm, die solche Sommersportlager organisieren. Ein privater Anbieter aus dem Raum Bern musste über 100 Kinder, die eine polysportive Woche gebucht hatten, ausladen. Denn statt mit 80 oder 90 darf er nur mit rund 60 Kindern pro Woche ins Tessin reisen.
Zweites Beispiel: Der Bernische Leichtathletikverband strich ebenfalls eben erst 25 der 70 Plätze in seinem Lager für die angemeldeten Mädchen und Jungen. Das sei unangenehm für diese Kinder und unangenehm für deren Familien, sagt Caprara, denn: «Familien, in denen beide Elternteile arbeiten, suchen die Möglichkeit, die Kinder in solche Lager zu schicken.»
Kleiner und mit Abstand
Hunderte Familien organisieren sich nun neu. Immerhin könnten alle Sportwochen aus allen Kantonen, welche während den kommenden Sommerferien vorgesehen sind, auch stattfinden. Nur eben kleiner und mit Abstand, so Caprara.
Das sei auch unangenehm, weil es der Idee des Nationalen Jugendsportzentrums widerspreche. «Wir haben Gruppen aus der ganzen Schweiz, die sich hier normalerweise treffen und sich gegenseitig begegnen können. Doch die Pandemie verlangt das Gegenteil», klagt er. Aber so sei es nun einmal, und hoffentlich sei das bald unangenehme Vergangenheit.