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Kampagne für Corona-Impfung BAG: Auch wer Corona hatte, soll sich impfen lassen

Ab dem 4. Januar wird in der Schweiz geimpft. Der Bund startet dafür eine Kampagne mit Plakaten, Website und Hotline.

Experten und Vertreter des Bundes haben an einer Medienkonferenz in Bern über die Impfstrategie informiert. Sie betonten dabei, dass Impfungen freiwillig seien. Eine Impfpflicht sei nicht vorgesehen. Ziel der Kampagne sei es, dass jeder und jede gut informiert entscheiden könne, ob er oder sie sich impfen lassen wolle.

Weil die Impfdosen gestaffelt in der Schweiz eintreffen würden, werde die Impfung der Bevölkerung Monate dauern.

«Impfung ist hochwirksam»

Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (EKIF), empfiehlt die Impfung. Der mRNA-Impfstoff von Pfizer/Biontech sei hoch wirksam. «Es kann zu lokalen Nebenwirkungen kommen, wie oft nach Impfungen, zum Beispiel Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen oder Fieber.»

Die Impfkommission hat Zielgruppen definiert, die prioritär eine Impfung erhalten sollten:

  • Besonders gefährdete Personen
  • Gesundheitspersonal mit Patientenkontakt
  • Enge Kontakte von besonders Gefährdeten
  • Personen in Gemeinschaftseinrichtungen mit erhöhtem Infektions- und Ausbruchsrisiko

Zuerst könne in der Schweiz die besonders gefährdete Gruppe geimpft werden, sagt Christoph Berger. «Das sind Personen ab 75 Jahren. Danach folgen Erwachsene mit chronischen Krankheiten mit höchstem Risiko.» Dazu zählten zum Beispiel Herzerkrankungen, Atemwegserkrankungen, Nierenerkrankungen, Diabetes, Übergewicht oder sonstige Abwehrschwächen.

Die Impfung solle auch dann gemacht werden, wenn jemand bereits Covid-19 gehabt habe, jedoch nicht direkt während der Erkrankung. «Nur wenn sie eine schwere Allergie gegen Bestandteile des Impfstoffs haben, sollten sie sich nicht impfen lassen», sagt Berger weiter.

Noch zu wenig Impfdosen verfügbar

Virginie Masserey, Leiterin Infektionskontrolle beim BAG hält fest, dass am Anfang noch nicht genügend Dosen verfügbar sein werden, um alle zu impfen. «Die Impfung ist aber kein Grund, jetzt nicht weiter vorsichtig zu sein.» Die Impfung werde eine Wirkung zeigen, wenn es weniger Fälle gebe als aktuell.

Der Impfstoff von Pfizer/Biontech habe eine hohe Sicherheit und Effizienz. «107'000 Dosen konnten heute Dienstag ausgeliefert werden», sagt Masserey. Mit hoher Wahrscheinlichkeit würden weitere 250'000 Dosen im Verlauf des Januars ankommen.

Die Impfung auf nationaler Ebene wird am 4. Januar gestartet. Ziel ist es, schwere Infektionsfälle zu reduzieren und die Zahl der Hospitalisierungen zu verringern.

Nationale Kampagne und Hotline

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat eine nationale Informationskampagne für das Impfen gegen Covid-19 gestartet. Die Behörden wollen mit Plakaten und einer Informations-Website die Bevölkerung zur Impfung informieren. Dazu hat der Bund die Internetseite bag-coronavirus.ch/impfung aufgeschaltet.

Informations-Website

Dort finden sich Angaben zum Impfplan, Informationen über das Impfen sowie über die Funktionsweise und die Nebenwirkungen.

Unter der Telefonnummer 058 377 88 92 ist die nationale Infotelefonnummer für die Covid-19-Impfung zu erreichen, die von 6 bis 23 Uhr in Betrieb ist.

Für die häufigsten Fragen gibt es zudem einen Chat auf Whatsapp unter der Nummer 079 155 11 05 (Unterhaltung mit Wort «Start» beginnen).

Adrian Kammer, Leiter Gesundheitsinformationen beim BAG, sagte, eines der Ziele der Impf-Informationskampagne sei, Vorurteile abzubauen und auch Mythen über das Impfen auszuräumen.

SRF 4 News, 22.12.2020, 14:00 Uhr ; 

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