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Kampfjets und Bodluv Sprengt der Wunschkatalog den Kostenrahmen?

Mit 8 Milliarden Franken für 40 Jets und Bodluv will der Bund auf Einkaufstour. Ob es reicht, wird ein wenig bezweifelt.

Das Konzept: Nur während weniger Wochen sei der Schutz des Luftraums aktuell garantiert, schrieb vor einem Jahr eine Expertengruppe im Auftrag des Verteidigungsdepartements VBS. Was soll nun für die künftigen Kampfjets gelten? Es brauche eine Flotte, die in einer Krise vier Wochen lang vier Flugzeuge in der Luft haben und im Fall der Verteidigung einige Zeit effektiven Widerstand leisten könne, erklärt der Delegierte des Verteidigungsministers Christian Catrina. Hinzu kommt ein System zur bodengestützten Luftverteidigung Bodluv. Es mindestens 15'000 Quadratkilometer abdecken, einen Streifen etwa vom Kanton Jura bis an den Bodensee. 50 Kilometer weit und 12 Kilometer hoch sollen die Raketen fliegen.

Gleiche Leistung für weniger Geld: Eine Variante mit genau diesen Eckwerten inklusive 40 Kampfjets hat die Expertengruppe bereits letztes Jahr vorgeschlagen, mit Gesamtkosten von 9 Milliarden Franken. Nun soll gemäss neuem Kostendach des Bundesrats alles für eine Milliarde weniger zu haben sein, fragt SP-Sicherheitspolitikerin Priska Seiler Graf und stellt fest: «Es besteht zumindest die Gefahr, dass man dann vielleicht doch mehr Geld braucht.» Mehr Geld gewünscht hätte sich auf der anderen Seite SVP-Nationalrat Werner Salzmann, Präsident der Sicherheitspolitischen Kommission: «Das wird die grösste Herausforderung des Bundesrats sein, für 8 Milliarden die Systeme für eine solche Durchhaltezeit zu beschaffen.» Gefragt sei aber ohnehin keine Luxuslösung, sagte Salzmann.

Christian Catrina.
Legende: Der VBS-Delegierte sieht viel Spielraum dank breiter Auswahl von Flugzeugen und Systemen. Keystone

Zuversicht bei VBS: Mitspielen mag auch Verhandlungstaktik, wenn die Käuferin Schweiz steigt mit möglichst hohen Erwartungen einsteigt. Beim VBS zeigt sich der Delegierte Catrina jedenfalls zuversichtlich, dass das Wunschprogramm des VBS mit 8 Milliarden zu erfüllen ist. «Die gestellten Anforderungen sind nicht überrissen. Je nach Flugzeugen ergibt sich ein sehr unterschiedlicher Mix.» Auf den Preis wirke sich auch aus, ob man sich für ein stärkeres oder schwächeres Bodluv-System entscheide. Und da fünf Kampfjet-Typen evaluiert würden, habe man die Wahl zwischen verschiedenen Offerten.

Tests im nächsten Jahr: Neu hat das VBS heute bekannt gegeben, welche Raketensysteme in Frage kommen. Evaluiert werden US-amerikanische Patriot-Raketen sowie Systeme aus Israel und Frankreich. Nächstes Jahr sollen die Tests stattfinden. Davon von wird auch die Bevölkerung etwas mitbekommen, denn einen Teil der Testflüge müssen die Flugzeuge auch über der Schweiz absolvieren. Catrina sagt dazu: «Für die Flugzeugspotter werden das die begeisterndsten Tage des ganzen Jahres. Die weniger Begeisterten werden den Lärm mitkriegen. Bei Bodluv wird alles so diskret ablaufen, dass kein Mensch etwas merkt.» Eine Volksabstimmung würde in zwei Jahren stattfinden – ab 2025 sollen die ersten Kampfflieger gemäss Fahrplan abheben.

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