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Kandidatinnen aus der SP Die SP hat nur einen Monat Zeit für die Kandidatinnen-Nomination

Nach dem Rücktritt von Simonetta Sommaruga machen bereits einige Namen von Kandidatinnen die Runde – Männer sind raus.

Auch für die SP kam die Ankündigung des Rücktritts von Simonetta Sommaruga überraschend. Die Partei hat nur noch knapp einen Monat Zeit für die Nomination von Kandidatinnen. Klar ist aber, dass eine Frau gewählt werden muss. «Wir sind die Partei der Gleichstellung. Wir haben seit Jahren eine Zweiervertretung von Mann und Frau im Bundesrat und wollen das auch weiterhin so machen», betonte Co-Präsidentin Mattea Meyer. Sie selber nahm sich bereits aus dem Rennen.

Alle Kandidatinnen aus allen Sprachregionen würden akzeptiert, sagte SP-Fraktionschef Roger Nordmann. Die SP-Fraktions- und Parteileitung will bis zum 27. November der Bundesversammlung ein Wahlticket mit zwei Frauen vorschlagen. Die Ersatzwahl findet am 7. Dezember statt. Den zweiten Sitz im Bundesrat sollte die SP halten können, denn Grüne und Grünliberale verzichten auf einen Angriff. 

Die Mitglieder des Bundesrats stehen auf einer Schweizer Karte.
Legende: Nach dem angekündigten Rücktritt von Simonetta Sommaruga (SP) und Ueli Maurer (SVP) müssen am 7. Dezember zwei Sitze im Bundesrat neu besetzt werden. SRF Newsdesign

Sie überlegen sich eine Kandidatur

Als grösste Favoritin für Sommarugas Nachfolge wird aktuell die Basler Ständerätin und frühere Regierungsrätin Eva Herzog genannt. Sie war vierzehn Jahre lang Basler Finanzdirektorin und seit 2019 im Ständerat. Herzog schliesst eine Kandidatur nicht aus, wie sie der Agentur Keystone-SDA bestätigte. Im Moment könne sie aber nicht mehr sagen. Für Herzog wäre es aber höchste Zeit für eine Bundesratsvertretung aus der Nordwestschweiz.

Ins Rennen steigen könnte auch die Berner Regierungsrätin Evi Allemann. Allemann teilte am Donnerstag in einem Statement mit: «Die Frage einer Bundesratskandidatur kommt überraschend und stellt sich mir seit gestern zum ersten Mal so konkret. Ich bin sehr gerne Regierungsrätin, werde mir nun aber eine Bundesratskandidatur sorgfältig und in Absprache mit Familie und Partei überlegen.»

Eine Kandidatur prüfen will auch die Zürcher Nationalrätin Min Li Marti. Es sei ein spannendes Amt: «Es ist zeitlich und inhaltlich streng, aber bietet grosse Gestaltungsmöglichkeiten. Ich werde eine Kandidatur in Ruhe prüfen.»

Noch keine Stellungnahme

Eine weitere Favoritin ist die jurassische Ständerätin Elisabeth Baume-Schneider . Sie war dreizehn Jahre lang im Kanton Jura Erziehungsdirektorin. Im Ständerat seit 2019 präsidiert sie die wichtige Umwelt- und Energiekommission. Sie wollte noch keine Stellung nehmen, teilte sie mit.

Zum Favoritinnenkreis gezählt wird zudem die Bernerin Flavia Wasserfallen . Die ehemalige Co-Generalsekretärin der SP ist seit 2018 im Nationalrat. Von ihr gab es zu einer Kandidatur keinen Kommentar.

Auch der Name der ehemaligen Aargauer Ständerätin  Pascale Bruderer ist im Gespräch. Sie hat sich bisher noch nicht geäussert.

Mögliche Kandidatinnen aus der Romandie sind zudem die Waadtländer Staatsrätin und ehemalige Nationalrätin Rebecca Ruiz sowie die Waadtländer Staatsrats-Präsidentin Nuria Gorrite.

Wer für Sommarugas Nachfolge in Frage kommt

Sie treten nicht an

Für die Berner Nationalrätin Nadine Masshardt kommt eine Kandidatur zum jetzigen Zeitpunkt nicht in Frage. Ein Exekutivamt würde sie zwar reizen, sagte sie. «Doch das Amt der Bundesrätin mit der dafür nötigen Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen», erklärte sie.

Nathalie Christen über Kandidatinnen aus der Westschweiz

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Mit Alain Berset (SP) und Guy Parmelin (SVP) sitzen bereits zwei Westschweizer im Bundesrat. Frage an SRF-Bundeshausredaktorin Natalie Christen: Wie realistisch ist eine lateinische Bundesrätin?

«Es ist gut möglich, dass eine welsche Frau auf dem SP-Ticket landet. Aber dass das Parlament, das am Schluss die Wahl trifft, eine Frau aus der Romandie wählt, halte ich zurzeit für eher unwahrscheinlich. In diesem Fall würden die Romandie und Tessin eine Mehrheit bilden im Bundesrat. Ich glaube eher nicht, dass das Parlament dies möchte, solange es eine gute Deutschschweizer Kandidatur gibt.»

Die ehemalige Berner Stadträtin und Nationalrätin Ursula Wyss teilte am Donnerstag gegenüber SRF mit, nicht zur Verfügung zu stehen. Der Rückzug aus der Berner Stadtregierung per Ende 2020 sei für sie auch ein Rückzug aus der Politik gewesen.

Ihren Verzicht bekannt gegeben hat auch die Zürcher SP-Regierungsrätin Jacqueline Fehr . Der Regierungsrat bleibe ihre grosse Leidenschaft, teilte sie auf Twitter mit.

Dies gilt auch für Nationalrätin Priska Seiler Graf (ZH) – auch sie steht nicht zur Verfügung. Seiler Graf strebt aktuell einen Sitz in der Zürcher Kantonsregierung an.

Auch die St. Galler Nationalrätin Barbara Gysi verzichtet. Sie strebt die Nachfolge von Ständerat Paul Rechsteiner an, der Ende Jahr zurücktritt.

Nicht antreten für die Nachfolge Sommarugas will ausserdem die Tessiner Ständerätin Marina Carobbio Guscetti.

Männer sind «ausgeschlossen»

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«Wir haben gute männliche Politiker, aber da die SP über zwei Sitze verfügt, ist klar, dass der zweite Sitz von einer Frau besetzt werden muss», sagte Co-Präsidentin Mattea Meyer zur Frage, ob tatsächlich nur Frauen auf ein Bundesrats-Ticket kommen können.

Damit sind alle potenziellen männlichen Kandidaten für einen SP-Sitz im Bundesrat neben Alain Berset ausgeschlossen. Zu ihnen gehören Ständerat Daniel Jositsch (ZH) oder die Nationalräte Matthias Aebischer (BE), Jon Pult (GR) oder Pierre-Yves Maillard (VD) sowie der Basler Regierungsrat Beat Jans .

Tagesschau, 02.11.2022, 19:30 Uhr ; 

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