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Giftige Stoffe in Kaffeebechern und Pizzakartons
Aus Espresso vom 26.04.2018. Bild: Colourbox
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Kantonschemiker warnen Giftige Stoffe in Kaffeebechern und Pizzakartons

Das Wichtigste in Kürze

  • Schweizweit haben die Kantonschemiker 78 Lebensmittelverpackungen aus Papier und Karton untersucht – darunter Pizzaboxen, Kaffeebecher, Brotsäcke oder Mehlpapiersäcke.
  • 11 Verpackungen wurden aufgrund chemischer Rückstände beanstandet, unter anderem wegen Chlorpropanol, welches teilweise durch den Bleichprozess des Papiers freigesetzt wird und für den Menschen gesundheitsschädigend sein kann.
  • In weiteren 42 Proben stellte das Labor hohe Mineralöl-Rückstände fest, welche bei der Lagerung auf das Lebensmittel übergehen können.
  • Bei mehr als der Hälfte der kontrollierten Betriebe stellten die Experten fest, dass diese die Verpackungen nur ungenügend auf ihre Eignung als Lebensmittelverpackung überprüften. Diese Betriebe werde man mit Nachkontrollen prüfen.

Die Kantonschemiker fanden bei einer Untersuchung in jeder siebten Lebensmittelverpackung chemische Rückstände über dem erlaubten Höchstwert. Vier Betriebe entsorgten daraufhin auf der Stelle die ganze Charge der beanstandeten Produkte. Bei den Chemikalien handelt es sich um Bestandteile ungeeigneter Verpackungstinte und chlorhaltige Verbindungen aus der Papierproduktion.

«Gesundheitlich nicht ungefährlich»

Pius Kölbener ist Kantonschemiker von St. Gallen. Sein Labor ist für solche Analysen spezialisiert und hat die Proben aus der ganzen Schweiz untersucht. In sieben Verpackungen fanden die Chemiker Chlorpropanol: «Diese Chemikalien entstehen bei der Papierproduktion und werden unter anderem beim Bleichprozess freigesetzt. Gesundheitlich sind sie tatsächlich nicht ungefährlich.»

Bei einer Verpackung sei eine massive Höchstwert-Überschreitung an Chlorpropanol festgestellt worden. Beim gleichen Produkt sei auch ein aussergewöhnlich hoher Mineralölgehalt gemessen worden. Mineralölrückstände stammten aus dem Recycling-Prozess.

Lebensmittel-Hersteller fallen bei Selbstkontrolle durch

Das Verpackungsmaterial werde meistens importiert, aus verschiedenen Ländern bis hin zu China, erzählt Kantonschemiker Pius Kölbener. Umso wichtiger sei es, dass die Lebensmittelproduzenten und Verpackungsfirmen in der Schweiz im Rahmen ihrer Selbstkontrolle die Materialien auf deren Eignung überprüften. Bei mehr als der Hälfte der Betriebe sei das Resultat ungenügend. Mit Nachkontrollen werde man diese Betriebe überprüfen.

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