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Katholische Kirche im Wallis Staatsanwaltschaft eröffnet Vorverfahren gegen Beschuldigte

  • Gemäss eigenen Angaben hat die Walliser Staatsanwaltschaft ein Vorverfahren im Zusammenhang mit möglichen sexuellen Übergriffen im Umfeld der katholischen Kirche eröffnet.
  • 1002 Fälle von sexuellem Missbrauch zählte eine Studie der Universität Zürich insgesamt in der römisch-katholischen Kirche seit Mitte des 20. Jahrhunderts.
  • Seit 2015 sind dem Bischof von Sitten zufolge 19 Fälle im Kanton Wallis bekannt.

Die Walliser Staatsanwaltschaft habe ein Vorverfahren im Zusammenhang mit möglichen sexuellen Übergriffen im Umfeld der katholischen Kirche eröffnet. Weitere Kommentare gab die Staatsanwaltschaft nicht ab.

Die Staatsanwaltschaft habe die Kantonspolizei beauftragt, «mögliche Straftaten im Wallis zu untersuchen, die im Bericht über das Pilotprojekt zur Geschichte des sexuellen Missbrauchs im Umfeld der römisch-katholischen Kirche in der Schweiz seit Mitte des 20. Jahrhunderts nicht verjährt oder bereits behandelt worden sind». Für die beschuldigten Personen gelte während des Vorverfahrens die Unschuldsvermutung.

Weihrauch während einem Gottesdienst
Legende: Die Walliser Staatsanwaltschaft hat eigenen Angaben zufolge ein Vorverfahren im Zusammenhang mit möglichen sexuellen Übergriffen im Umfeld der katholischen Kirche eröffnet. Keystone/Steffen Schmidt

Die Pilotstudie der Universität Zürich wurde von drei katholischen Gremien in Auftrag gegeben, darunter die Schweizer Bischofskonferenz (SBK). Die Forschenden zählten 1002 Fälle von sexuellem Missbrauch seit Mitte des 20. Jahrhunderts. Ihrer Ansicht nach handelt es sich dabei nur um die Spitze des Eisbergs, da die meisten Fälle nicht gemeldet und die Dokumente vernichtet wurden.

19 Fälle seit 2015

Im Wallis wurde der Abt von St. Maurice, Jean César Scarcella, in der von der SBK angeordneten Voruntersuchung wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauch und dessen Vertuschung beschuldigt. Er hatte letzte Woche angekündigt, sein Amt bis zum Abschluss der Untersuchung ruhen zu lassen.

Der Bischof von Sitten, Jean-Marie Lovey, steht im Visier einer internen Untersuchung der SBK wegen Vertuschung von Missbrauchsfällen. Bei einer Pressekonferenz letzte Woche hatte er beteuert, weder etwas verheimlicht noch Dokumente in den Archiven vernichtet zu haben. Er werde sich jedoch zurückziehen, wenn die Untersuchung ihn belasten sollte.

Die Studie der Universität Zürich enthält keine Aufschlüsselung der Opfer nach Diözesen. Der Bischof von Sitten sprach von insgesamt 19 Fällen sexuellen Missbrauchs im Kanton innerhalb der katholischen Kirche seit 2015.

 

Info 3, 22.9.2023, 12 Uhr ; 

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