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Kaufpreis nicht bekannt Unispital Basel kauft Claraspital

  • Das Universitätsspital Basel (USB) übernimmt die gemeinnützige Basler Privatklinik Claraspital vom Kloster Ingenbohl.
  • Dafür wird das USB auf einen wesentlichen Teil des geplanten Ausbaus verzichten, wie es in einer gemeinsamen Mitteilung heisst. So entfalle etwa der Neubau des Klinikums 3.
  • Die Wettbewerbskommission (Weko) muss der Übernahme noch zustimmen.

«Stellenabbau steht nicht im Vordergrund», sagte USB-Direktor Rakesh Padiyath. Ein wichtiges Ziel sei nun ein Zentrum für Krebsbehandlung am Standort des Claraspitals. Alle onkologischen Dienstleistungen sollen dort unter ein Dach kommen, was die Behandlungen dank kürzerer Wege sowohl für die Patientinnen und Patienten als auch für die Mitarbeitenden einfacher mache. Zugleich soll das Claraspital seine Notfallstation behalten, womit das USB nun deren zwei hat.

Der Neubau Klinikum 3 des USB, auf den demnach verzichtet wird, wäre für die Forschung und für spezielle Behandlungen bestimmt gewesen. Die Übernahme des Claraspitals sei eine Chance, vorhandene Spitalinfrastrukturen durch Bündelung der medizinischen Angebote zu konsolidieren und weiterzuentwickeln, heisst es im Communiqué.

Dazu, ob der Kauf der gemeinnützigen Privatklinik günstiger oder teurer als der nun ad acta gelegte Neubau kommt, wollte das USB keine Angaben machen.

Der Name soll bleiben

Die Schwesterngemeinschaft Ingenbohl hatte sich aufgrund der zunehmenden Überalterung entschlossen, eine neue Trägerschaft für das Claraspital zu suchen. Die Verwaltungsräte der St. Clara AG und des USB haben der Transaktion zugestimmt.

Der Name St. Claraspital soll bleiben, wie USB-Verwaltungsratspräsident Robert-Jan Bumbacher versicherte. «Es wäre schade, wenn wir das nicht machen würden.» Noch sei aber nicht bekannt, in welcher Form und mit welchem Logo er weiterbestehen wird.

Der Vollzug dieser Übernahme steht noch unter Vorbehalt der Zustimmung durch die schweizerische Wettbewerbskommission (Weko). Diese wird bis Ende Jahr erwartet. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart, wie das USB und das Claraspital schreiben.

Das Unispital Basel hat über 8000 Beschäftigte, das Claraspital rund 1200.

Basler Regierung begrüsst die Übernahme

Die Basler Regierung sieht in der Übernahme eine langfristige Stärkung der universitären Medizin am Standort Basel, wie sie in einem Communiqué mitteilt. Damit würden Synergien geschaffen und Doppelspurigkeiten abgebaut. Der Erwerb des Claraspitals stehe in Übereinstimmung mit den unternehmerischen Zielen der Eignerstrategie, schreibt die Regierung weiter.

Sobald auch die Weko grünes Licht gibt, wird die Basler Exekutive dem Grossen Rat Anträge zur nun veränderten USB-Investitionsplanung sowie zur Umwidmung des bereits für das Klinikum 3 bewilligten Darlehens von 150 Millionen Franken unterbreiten.

Das Parlament hat den Bebauungsplan noch nicht bewilligt. Im Februar gab das USB bekannt, das Klinikum 3 ohne geplanten Turm bauen zu wollen. Mit der Übernahme des Claraspitals ändert sich die Ausgangslage erneut. Die Arbeiten am anderen Ausbauschritt des USB, dem Klinikum 2, haben letztes Jahr begonnen.

SRF 4 News, 8.7.2025, 11 Uhr ; 

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