Homeoffice statt im Zug, Tram oder Bus zur Arbeit pendeln – während des Shutdowns im Frühling vor einem Jahr waren deutlich weniger Passagiere unterwegs. Von denen, die unterwegs waren, hatten aber auffallend viele kein gültiges Billett gelöst. Aus einem einfachen Grund – sie hatten weniger Kontrollen zu befürchten.
Rekord im Frühling 2020
Postauto AG meldet für das vergangene Jahr eine Zunahme von Schwarzfahrerinnen und Schwarzfahrern von 20 Prozent. Am höchsten war die Quote direkt nach dem Shutdown im Frühling 2020.
Auch die BLS und die Zürcher Verkehrsbetriebe (VBZ) bestätigen, dass der Anteil an Schwarzfahrten nach dem Shutdown höher war als zuvor. Die SBB gibt keine Zahlen bekannt und verweist auf die Alliance-SwissPass.
«Personal vor Covid-19 schützen»
Alliance-SwissPass, die Branchenorganisation des öffentlichen Verkehrs in der Schweiz, bestätigt eine massive Reduktion der Kontrolltätigkeit in gewissen Regionen. «Zu gewissen Zeiten hat man die Kontrollen sogar vollständig eingestellt. In erster Linie, um das Personal vor Covid-19 zu schützen, aber auch, um die Mitarbeitenden für andere Aufgaben einsetzen zu können», sagt Geschäftsführer Helmut Eichhorn gegenüber SRF News.
Das nationale Schwarzfahrer-Register verzeichnete im vergangenen Jahr über 160'000 zusätzliche Fälle. Sobald die Transportbetriebe während und nach dem Shutdown ihre Kontrollen wieder verstärkt hatten, ging auch die Zahl der Passagierinnen und Passagiere ohne gültiges Billett wieder zurück.