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Kein Platz für Leichtaviatik Hobbypiloten besorgt: Euroairport verbannt Kleinflugzeuge

Für die Freizeitfliegerei sei dies eine Katastrophe, sagt der Verband «Aero Club». Privates Fliegen gerate zunehmend unter Druck.

Mit dem Segelflugzeug oder mit einer kleinen Propeller-Maschine Richtung Sonnenuntergang gleiten, das ist vermutlich der Traum so mancher Hobby-Piloten. Allerdings gerät die Privatfliegerei in der Schweiz zunehmend unter Druck, jüngst beispielsweise in Basel: Spätestens Ende 2026 sei Schluss, schrieb der Euroairport am Donnerstag in einer Mitteilung. Dann werde der Betrieb der Leicht- und Freizeitaviatik eingestellt.

«Der Platz am Basler Flughafen ist knapp», sagt Manuela Witzig, Mediensprecherin des Euroairports, «und wir wollen diese begrenzte Fläche künftig noch gezielter für den kommerziellen Luftverkehr nutzen.» Der Betrieb der Freizeitaviatik sei schon seit Jahren wirtschaftlich nicht mehr tragfähig. Zudem wären erhebliche Investitionen angestanden, die sich nicht mehr hätten amortisieren lassen.

Ein Schnitt ins eigene Fleisch

Eine Katastrophe sei diese Entscheidung, sagt Matthias Jauslin, GLP-Nationalrat und Zentralpräsident von «Aero Club», dem Dachverband der Schweizer Leichtaviatik und des Luftsports. «Solche Flugplätze mit eigenen Flugschulen sind für die Privatfliegerei überlebenswichtig.»

Leider entspreche der Beschluss des Euroairports einem allgemeinen Trend, sagt Jauslin. Immer wieder höre er dabei das Argument, dass sich die Leichtaviatik für die Flughäfen betriebswirtschaftlich nicht lohne, «aber dieses Argument ist lächerlich». Und viel zu kurz gedacht. Wenn die Flugindustrie auf Kosten der Leichtaviatik wachsen wolle, schneide sie sich ins eigene Fleisch, sagt Jauslin – weil dann fehle ihr nämlich das dafür nötige Fachpersonal.

Flugzeug auf nasser Landebahn mit bewölktem Himmel.
Legende: Ein Propellerflugzeug steht auf dem Rollfeld des Flughafens Basel-Mulhouse-Freiburg. (9.4.2013) KEYSTONE/Georgios Kefalas

Jeder Pilot und jede Pilotin beginne ihre Karriere in einem Kleinflugzeug. «Die Grundausbildung wird bei uns gemacht», sagt Jauslin. Die Faszination für die Aviatik werde in der Privatfliegerei geweckt, sagt Jauslin, und führe dazu, dass sich junge Menschen für diese Branche entscheiden. «Es ist deshalb entscheidend, dass ein niederschwelliger Zugang zur Fliegerei sichergestellt ist.»

Dass die Leichtaviatik vermehrt von den Flughäfen verdrängt werde, müsste eigentlich auch der Politik Sorgen machen. «Ich finde es erschreckend, mit welcher Lockerheit der Bundesrat diese Entwicklung hinnimmt», sagt Jauslin. «Alle schreien nach einheimischen Fachkräften, und gleichzeitig entziehen wir die Grundlage für die Ausbildung.»

Radio SRF 1, Regionaljournal Basel, 08.08.2025, 17:30 Uhr; noes

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