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Kein Whatsapp auf Pausenplatz Kanton Aargau verbietet Handys in der Volksschule

  • Im Kanton Aargau sind Handys ab August an den Volksschulen verboten.
  • Das hat die Aargauer Regierung per Verordnung so beschlossen, teilt sie mit.
  • Viele Schulen kennen schon Handyverbote, nun folgt die kantonale Regelung für alle.
  • Im Aargau gilt das Verbot für die Unterrichtszeiten, Pausen, Schulanlagen und schulische Anlässe.

Handys in der Schule könnten den Unterricht stören, den persönlichen Austausch beeinträchtigen und seien ein Risiko für Cybermobbing. So begründet die Aargauer Regierung den Entscheid. Auch die mentale Gesundheit der Schülerinnen und Schüler sei gefährdet. Deshalb setzt der viertgrösste Kanton nun auf ein kantonales Verbot in den Volksschulen ab August 2025.

Auch bei Exkursionen oder Schulreisen sind mit der neuen kantonalen Aargauer Regelung Handys nicht erlaubt. Nicht betroffen sind die Mittagszeit und der Schulweg. In diesen Zeiten seien die Eltern verantwortlich, führt die Aargauer Regierung aus.

Handys in Holzbox
Legende: Während des Unterrichts und der Pausen muss das Handy weg. Auf dem Schulweg sind die Eltern zuständig, da gilt die kantonale Regelung im Aargau nicht. Keystone / Christian Beutler

Das Verbot gilt damit für Schülerinnen und Schüler ab dem Kindergarten bis zur neunten Klasse. Das gilt nicht nur für Handys, sondern auch für vergleichbare Geräte wie Smartwatches, Tablets oder Laptops. Die Regierung setze zudem weiterhin auf die Förderung der Medienkompetenzen gemäss Lehrplan 21.

Die meisten Schulen kennen bereits Handyverbote im Unterricht und auf dem Pausenplatz. Die Oberstufe Würenlos AG zum Beispiel macht das seit 15 Jahren.

Mit der neuen Verordnung habe man «gleiche Regeln für alle», findet die Regierung. Der Kanton Nidwalden war Ende Mai der erste Kanton, der eine kantonale Regelung beschlossen hat. Nun zieht der Aargau nach.

Gleiche Regeln und gezielte Ausnahmen

Situativ dürfen Aargauer Lehrpersonen weiterhin Tablets oder Ähnliches im Unterricht einsetzen. Auch wenn Schülerinnen und Schüler aus persönlichen oder gesundheitlichen Gründen ihr Gerät nutzen müssen, könne man Ausnahmen machen, sagt die Regierung. Durchsetzen müssen das Verbot die Schulen.

Auch beim zuständigen Verband der Lehrpersonen, Bildung Aargau, kommt der Entscheid gut an. Präsidentin Kathrin Scholl sagt, einheitliche Regeln seien grundsätzlich korrekt. Wichtig sei, dass Lehrpersonen Tablets etc. im Unterricht einsetzen dürften.

Ich gehe davon aus, dass weitere Kantone nachziehen werden.
Autor: Kathrin Scholl Präsidentin Bildung Aargau

Es habe in Schulen Vorfälle gegeben, wo Schülerinnen oder Schüler den Unterricht per Smartwatch aufgezeichnet hätten, damit die Eltern den Unterricht überwachen konnten. Solche Aktionen seien bald vom Tisch, freut sich Scholl. Klar, Handys seien eine der Kommunikationsformen der Jungen. Trotzdem biete die einheitliche Regelung auch Chancen. «Ich gehe davon aus, dass weitere Kantone nachziehen werden.»

Die Aargauer Regierung hat die Verordnung über die Volksschule entsprechend geändert. Im Nachbarkanton Solothurn übrigens kam ein entsprechendes Verbot im Parlament kürzlich nicht durch.

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Regionaljournal Aargau Solothurn, 28.5.2025, 12:03 Uhr ; 

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