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Klima-Rangliste von WWF So schneiden die Kantone mit ihrer Klimapolitik ab

Heizen, Isolieren, Anschlüsse für Elektroautos – Klimaschutz bei Gebäuden ist Sache der Kantone. Ein WWF-Rating hat Ziele, Massnahmen und Wirkung der kantonalen Klimapolitiken unter die Lupe genommen. Fortschritte sind da. Noch geht es aber zu langsam.

Beim Ersatz von Öl- und Gasheizungen durch klimafreundliche Systeme liegt Basel-Stadt unter den Schweizer Kantonen vorne. Entsprechend erfreut ist Kaspar Sutter, der zuständige Vorsteher des Departements für Wirtschaft, Soziales und Umwelt: «Wir möchten eine ambitionierte Energie- und Klimapolitik verfolgen und dieses Rating zeigt, dass wir auf gutem Weg sind.»

Es gibt noch Handlungsbedarf.
Autor: Kaspar Sutter Regierungsrat Basel-Stadt

Ganz im Einklang mit den Pariser Klimazielen ist aber auch der Spitzenreiter nicht. So geht in Häusern noch zu viel Energie verloren und es wird zu wenig erneuerbarer Strom produziert, zum Beispiel in Solaranlagen auf Dächern. Dass auch Basel-Stadt hier noch Aufholbedarf hat, räumt Regierungsrat Sutter ein.

Viele alte Gebäude mit hohem Verbrauch

Um künftig mehr Solarstrom auf Dächern und Fassaden zu produzieren, habe der Basler Regierungsrat eine sogenannte Solarinitiative auf den Weg gebracht. Schwieriger sei es, den Energieverbrauch von Gebäuden zu reduzieren, da im Stadtkanton Basel viele ältere Gebäude stehen, die dazu oft aufwändig saniert werden müssten.

Basel am Rhein und Appenzell im Grünen.
Legende: Basel-Stadt (links) führt die Rangliste zur Klimapolitik von WWF Schweiz an. Appenzell Innerrhoden (rechts) macht das Schlusslicht. Keystone/Christian Beutler/GIAN EHRENZELLER

So wie Basel-Stadt haben viele Kantone im Bereich Energieeffizienz noch Aufholbedarf. Auffällig ist hier der Kanton Genf. Dieser kennt eine Pflicht zur Sanierung: Ineffiziente Gebäude mit einem Wärmeverbrauch über einem festgelegten Wert müssen saniert und der Wärmeverbrauch gesenkt werden.

Fortschritte seit letzter Rangliste

Die Studie des WWF hat in fünf Bereichen (Energieeffizienz, erneuerbare Wärme, erneuerbarer Strom, Elektromobilität und Vorbildfunktion der kantonalen Verwaltung) die Ziele der Kantone mit den dazugehörigen Massnahmen verglichen und die tatsächliche Wirkung überprüft. Das Ziel: Transparenz zu schaffen und die Kantone dazu zu bringen, voneinander zu lernen.

Seit dem letzten Rating vor fünf Jahren habe es denn auch durchaus Fortschritte gegeben, stellt der WWF fest. Insbesondere beim Austausch von alten Heizungen durch klimafreundliche Alternativen. «Die Kantone haben in den letzten Jahren gehandelt. Das Problem ist, dass diese Massnahmen nicht so schnell und so ambitioniert umgesetzt werden, wie das nötig wäre», sagt Leandro de Angelis, Projektleiter Klima und Energie, WWF Schweiz.

Schlusslicht Appenzell Innerrhoden

Aktuell am weitesten weg von den Pariser Klimazielen liegt laut dem Rating der Kanton Appenzell Innerrhoden. Der kleine Ostschweizer Halbkanton habe fast keine Ziele formuliert, die mit den Pariser Klimaziele im Einklang stehen. «Ohne Ziele ist es schwierig, griffige Massnahmen einzuführen. Entsprechend bescheiden ist die Wirkung», sagt de Angelis.

Innerrhoder Häuser verbrauchen vergleichsweise viel Energie und stossen viel CO₂ aus. Zudem gibt es laut dem neuen Rating noch relativ wenige Elektroautos im Kanton. Beim Kantonalen Bau- und Umweltdepartement, will man sich dazu vorerst nicht äussern. Man brauche mehr Zeit, um das Rating zu analysieren, heisst es. Und weiter: Die neue Energie- und Klimaschutzstrategie, die Appenzell Innerrhoden auf dieses Jahr hin in Kraft gesetzt habe, werde bestimmt zu Verbesserungen im Rating führen.

Das Klima-Rating wird von den Verantwortlichen in den Kantonen offensichtlich ernst genommen. Die Freude über die Resultate ist allerdings nicht überall gleich gross.

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