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DNS Switzerland will mit Domain-Namen viel Geld machen.
Aus Espresso vom 10.07.2019. Bild: screenshot/homepage
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KMU im Visier Domain-Gauner wollen Kleinunternehmen abzocken

  • Unzählige Kleinunternehmen erhalten derzeit eine E-Mail von DNS Switzerland.
  • Diese Firma suggeriert in der Mitteilung, dass jemand die gleiche Internetseite registrieren will wie jene der angeschriebenen Unternehmen – einfach mit anderer Endung.
  • Es handelt sich dabei um Geldmacherei. «Espresso» empfiehlt Betroffenen, nicht auf die Mail zu reagieren, sondern sie zu löschen.

Die E-Mail trägt den Betreff «Ihr Domainname». Absender ist die Firma DNS Switzerland. Die Mail geht derzeit an kleine Unternehmen in der Schweiz. DNS Switzerland informiert darin, dass jemand eine gleichlautende Internetadresse wie jene des Empfängers registrieren will – einfach mit anderer Endung. Im Wortlaut heisst es dort:

«Wir möchten Sie darüber informieren, dass wir einen Registrierungsantrag unter dem Domain-Namen www.firmamuster.info [Beispiel d. Red.] erhalten haben. In unserem System sehen wir, dass Sie der Besitzer des Domain-Namens www.firmamuster.ch sind. Aus diesem Grund bieten wir Ihnen die Möglichkeit, den Domain-Namen www.firmamuster.info selbst zu registrieren.»

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Dubiose Domain-Registrierungs-Mails kursieren wieder
aus Espresso vom 19.06.2020. Bild: SRF/Screenshot
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Unter neuen Namen weiterhin aktiv

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Die Domain-Gauner sind auch 2020 noch mit derselben Masche unterwegs, Neu treten sie als «DNS Schweiz» auf (zwischenzeitlich als «IDS Schweiz», bis sich die gleichnamige Firma erfolgreich dagegen wehrte).

Die Empfehlung ist nach wie vor dieselbe: E-Mails in den elektronischen Papierkorb – und am besten gleich noch eine Meldung an die Cybercrime-Behörde des Bundes MELANI.

300 Franken sollen es richten

Die Nachricht erweckt den Eindruck, es bestehe Handlungsbedarf, denn es könne «weitreichende Folgen haben», wenn ein Dritter eine solche Domain registriere – von «Umsatzeinbussen» und «Imageschäden» ist die Rede.

Um mögliche Schäden zu vermeiden, könne DNS Switzerland den Antrag des Dritten ablehnen und stattdessen www.firmamuster.info auf den Empfänger registrieren. Und zwar für einen Zeitraum von zehn Jahren. Der Jahrespreis betrage 299.50 Franken. Dadurch würden mögliche Probleme vermieden. Die Empfänger sollen innerhalb von 48 Stunden reagieren.

Mail von DNS Switzerland gehört in den Papierkorb

Beim SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» haben sich zahlreiche Kleinbetriebe gemeldet, die diese Nachricht erhalten haben und verunsichert sind. Tatsächlich handelt es sich dabei um nichts weiter als Geldmacherei. Denn in der Schweiz werden Internet-Adressen nach dem Prinzip «first come, first serve» vergeben. Wer also eine Domain zuerst beantragt, bekommt sie auch.

Die Internetseite von DNS Switzerland ist zwar professionell gemacht. Doch fehlt beispielsweise ein Impressum, wo Verantwortliche aufgeführt sind. Eine Telefonnummer gibt das Unternehmen nicht an, lediglich eine Adresse in Zürich. Dort ist DNS Switzerland jedoch nicht zu finden, wie ein Augenschein von «Espresso» vor Ort zeigt. Auf eine E-Mail-Anfrage hat DNS Switzerland nicht reagiert.

Bekannte Masche

Dass lusche Unternehmen versuchen, mit Domain-Namen Geld zu machen, «kommt immer wieder vor», heisst es von Melani, der Melde- und Analysestelle Informationssicherung des Bundes. Und auch beim Bundesamt für Kommunikation (Bakom) kennt man das Vorgehen der Gauner. Unseriöse Angebote seien an folgenden Merkmalen zu erkennen:

  • Es ist unüblich, dass Registrierstellen andere Personen oder Unternehmen kontaktieren, nachdem sie einen Registrierungsantrag erhalten haben. Antragsteller dürfen davon ausgehen, dass ihr Gesuch vertraulich behandelt wird.
  • Wenn der Anbieter den Kunden dazu drängt, einen Domain-Namen in einer anderen als der von ihm bereits verwendeten Domain-Endung zu registrieren.
  • Wenn eine Anschrift fehlt und der Firmenname nicht im Handelsregister eingetragen ist.
  • Wenn der Preis für die Registrierung einer Adresse deutlich höher ist, als der den die anerkannten Registrare verlangen.
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