- Die internationale Arbeitsorganisation ILO mit Sitz in Genf feiert ihr hundertjähriges Bestehen.
- Die UNO-Sonderorganisation kämpft für soziale Gerechtigkeit, Menschen- und Arbeitsrechte, sowie gegen Menschenhandel und Sklaverei.
- Die Mitglieder wollen dabei eine «Jahrhunderterklärung» verabschieden, welche die Zukunft der Arbeit im digitalen Zeitalter definieren soll.
- Heute beginnen in Genf die Feierlichkeiten des Jubiläums.
Bundesrat Alain Berset hielt die Eröffnungsrede und verteidigte die Bedeutung der ILO im Zeitalter der Digitalisierung und der Globalisierung. Wenige Tage vor dem nationalen Frauenstreik betonte der Bundesrat auch die «Notwendigkeit», den Frauen «ein faires und angemessenes Gehalt» zu garantieren.
Erwartet werden in Genf etwa 50 Staats- und Regierungschefs, darunter auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Sie alle unterstreichen die Wichtigkeit des hundertjährigen Bestehens der internationalen Arbeitsorganisation ILO.
Generaldirektor Guy Ryder appellierte an die 187 Mitgliedsländer, in der geplanten Jahrhunderterklärung starke Leitlinien zur Zukunft der Arbeit mit sozialer Gerechtigkeit für alle zu verankern. Sie soll zum Abschluss der Konferenz am 21. Juni verabschiedet werden.
Zu Beginn der Konferenz wurde der Schweizer Botschafter Jean-Jacques Elmiger zum Präsidenten der Internationalen Arbeitskonferenz gewählt.
190 Abkommen zu Arbeitsnormen
Entstanden 1919 aus der Asche des Ersten Weltkriegs, setzt sich die UNO-Sonderorganisation seit jeher für die Rechte der Arbeitnehmer und soziale Gerechtigkeit ein.
Die Organisation hat fast 190 Abkommen und mehr als 200 Empfehlungen zu Arbeitsnormen ausgearbeitet. Darunter sind Konventionen über das Recht auf Gewerkschaften und gegen Diskriminierung sowie gegen Zwangsarbeit und gegen die schlimmsten Formen der Kinderarbeit. Neuer Schwerpunkt ist der digitale Wandel und wie der soziale Frieden trotz rapider Veränderungen gesichert werden kann.
Grosses Sicherheitsdispositiv
Kleinflugzeuge, Sportflugzeuge und Helikopter dürfen am 10. und 11. Juni nicht durch die Zone über dem Place des Nations in Genf fliegen. Der Bundesrat hat entschieden, den Luftraum anlässlich der Feier zum 100-jährigen Bestehen der ILO vorübergehend einzuschränken.
Damit will der Bund gemäss Mitteilung das Sicherheitsdispositiv der Genfer Kantonsbehörden ergänzen. Diese hatten die Regierung gebeten, den Luftraum temporär einzuschränken. Der kommerzielle Flugbetrieb vom und zum internationalen Flughafen in Genf werde dadurch nicht beeinträchtigt.