Zum Inhalt springen

Header

Video
Keine Papi-Zeit für Armeeangehörige
Aus Tagesschau vom 04.10.2019.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 5 Sekunden.
Inhalt

Kontroverse um Papi-Urlaub Für die Armee geht Vaterland vor Vaterschaft

Das Parlament will Vätern zwei Wochen Vaterschaftsurlaub ermöglichen. Bei der Armee soll diese Regelung nicht gelten.

Nach der Geburt ihres Kindes werden Männer in der Schweiz zwei Wochen Vaterschaftsurlaub erhalten. Das hat das Parlament letzte Woche beschlossen.

Doch alle Väter sind es dann doch nicht. Wie die Mediengruppe «CH Media» berichtet, haben die Männer, die in der Armee ihre RS oder einen Wiederholungskurs absolvieren, keinen Anspruch auf die zweiwöchige «Papi-Zeit».

Im Ermessen der Offiziere

Wer in der Rekrutenschule oder im WK ist und Vater wird, hat keinen gesetzlichen Anspruch auf die zwei Wochen Papazeit. Der Grund: Armeeangehörige sind nicht Arbeitnehmende der Armee, schreibt das VBS auf Anfrage. «Der Parlamentsentscheid wird seinen Niederschlag im Obligationenrecht finden, welches das Verhältnis zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern regelt. Er gilt also a priori nicht für Armeeangehörige.»

Werdende Väter im Dienst müssen deshalb auf das Wohlwollen ihres Kommandanten hoffen. Kerem Adigüzel ist Kommandant einer Truppe.

Er musste eben erst über das Urlaubs-Gesuch eines frischgebackenen Vaters entscheiden. Das Urteil: «Kommandanten sind ja auch Bürger, und wir verstehen, wenn es nicht gerade eine Spezialfunktion oder sicherheitsrelevant ist». Deshalb gehe Menschlichkeit für ihn vor. «Es ist im Ermessen des Kommandanten, ob er das Gesuch gewährt oder nicht.»

Video
Kerem Adigüzel: «Im Ermessen des Kommandanten»
Aus News-Clip vom 04.10.2019.
abspielen. Laufzeit 19 Sekunden.

Armee prüft Vaterschaftsurlaub

Es dürfe nicht im Ermessen eines Kommandanten liegen, kritisiert hinggen SP-Nationalrätin Mattea Meyer. Die Armee müsse allen Soldaten gesetzlichen Vaterschaftsurlaub zugestehen. «Das ist jetzt eigentlich die Gelegenheit für die Armee zu zeigen, dass sie attraktiv sein kann und dass sie mit der Zeit geht.»

Video
SP-Nationalrätin Meyer fordert Papi-Urlaub für alle Soldaten
Aus News-Clip vom 04.10.2019.
abspielen. Laufzeit 14 Sekunden.

Wird die Armee an ihrer Praxis festhalten – oder den gesetzlichen Vaterschaftsurlaub doch noch bald einmal einführen? «Dies wird mit Sicherheit geprüft werden. Es ist aber nicht grundsätzlich möglich, alle rechtlichen Regelungen ins Militär zu übernehmen», antwortet ein Armeesprecher.

Recht auf Vaterschaftsurlaub haben immerhin jene, die Berufsmilitär sind. Für alle Rekruten oder WK-Absolventen aber gilt: Das Vaterland kommt vor den Vaterpflichten.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel

Nach links scrollen Nach rechts scrollen

51 Kommentare

Navigation aufklappen Navigation zuklappen
  • Kommentar von Mark Stalden  (Mark)
    Vaterland vor Vaterschaft könnte auch der Wahlspruch der SVP sein.
  • Kommentar von Maria Kaiser  (Klarsicht)
    Das soll Werbung für eine Friedensarme sein ? Wer Soldaten will, muss mit deren Familien in Friedenszeiten so umgehen, dass der Nachwuchs gerne den Dienst erfüllt .
    1. Antwort von Bendicht Häberli  (bendicht.haeberli)
      @Kaiser: Lieber Herr Kaiser. Da haben Sie den Sinn der Schweizarmee nicht richtig verstanden. Wer in unserer Milizarmee dient, ist in einem Ernstfall (Krieg) dem Risiko ausgesetzt, für alle andern Menschen in unserem schönen Land, schwer verletzt oder sogar getötet zu werden. Sich nur einzusetzen, wenn die eigene Familie betroffen ist, tönt aus Sicht einer Schicksalsgemeinschaft (wie die Schweiz eine ist) eher egoistisch. Anders formuliert: Alle Andern sind mir eigentlich schnuppe!
    2. Antwort von Maria Kaiser  (Klarsicht)
      Lieber Herr Häberli, da haben sie aber meinen Kommentar völlig negativ aufgefasst, wer, ausser einer Familie , Lebensgemeinschaft oder Liebesbeziehung zwischen Mann und Frau kann zukünftige Soldaten hervorbringen ? Wenn ein Vater in dieser Zeit seine Frau oder Geliebte im Haushalt unterstützen kann, ist das doch sehr im Sinne der heutigen Vorstellung von Familie, eine sehr zeitgemässe Sache und sollte nicht von den Launen eines Befehlshaber abhängen - entweder Alle Urlaub oder Keiner.
  • Kommentar von Bendicht Häberli  (bendicht.haeberli)
    In der aktuell grössten Krise der Menschheit (überall Unruhen, Kriege, Handelskriege, Brexit, Ressourcen-Kampf, Religionen, totale Überwachung in China usw.) hat Selbstverteidigung der Schweiz höchste Priotität.Darum finde ich es richtig, dass wieder eine konkurrenzfähige Armee aufgebaut wird. Dass der Kommandant einer Einheit über einen Vaterschaftsurlaub entscheiden kann,gewichtet das Parlament absolut korrekt! Im Ernstfall eines Krieges wäre dies auch so. Der Einwand von NR Meyer ist obsolet.