Am Montagabend verursachte ein 21-jähriger Mann mit einem gestohlenen Auto im Gebiet Willisau LU einen Verkehrsunfall. Dabei wurde ein Velofahrer angefahren und musste im Spital behandelt werden. Der 21-Jährige flüchtete von der Unfallstelle. Kurz darauf stand sein Auto – aus bisher unbekannten Gründen – in Brand.
Wie die Luzerner Polizei schreibt, flüchtete der Autofahrer dann zu Fuss weiter und entwendete aus einer Scheune ein weiteres Auto. Die Polizei errichtete eine Strassensperre und stoppte den Flüchtenden. Dabei kam es seitens Polizei zu einer Schussabgabe.
Es war wichtig, dass die Polizei den Mann anhalten konnte.
Auch für Simon Kopp, Mediensprecher der Luzerner Staatsanwaltschaft, ein aussergewöhnlicher Fall. «Wenn die Polizei zum Mittel der Schussabgabe greifen muss, ist es immer speziell.» In diesem Fall sei die flüchtende Person sehr auffällig, laut und unkontrolliert unterwegs gewesen. Kopp: «Es war wichtig, dass die Polizei den Mann anhalten konnte.»
Mann stand wohl unter Drogen
Der Krimi hätte im Minutentakt zu Anrufen aus der Bevölkerung an die Polizei geführt. «Es kamen viele Faktoren zusammen: Der Unfall mit einer verletzten Person, die Flucht über mehrere Stationen, ein zweites gestohlenes Auto.» Erst nach der Schussabgabe konnte der Mann festgenommen und beruhigt werden.
Nach der Festnahme wurde der Mann wegen leichter Brandverletzungen und Schürfungen vom Rettungsdienst ins Spital gebracht. Ein Drogenschnelltest reagierte positiv. Im Spital wurde zusätzlich ein Alkoholtest mit einer Urinprobe gemacht. Dieses Resultat ist noch ausstehend. Ebenfalls noch offen ist das Tatmotiv des 21-jährigen Mannes. Sein Zustand liess erst am Dienstagnachmittag eine Befragung zu.
Schussabgabe wird untersucht
Die polizeiliche Schussabgabe wird nun im Auftrag der Staatsanwaltschaft Luzern untersucht. «Es ist Standard, dass eine polizeiliche Schussabgabe von einer externen Stelle untersucht wird», so Mediensprecher Simon Kopp. «Hier geht es hauptsächlich darum, abzuklären, ob die Schussabgabe verhältnismässig war.» Die externe Untersuchung führt die Kantonspolizei Aargau. Sie beinhaltet auch Fragen wie: Wohin wurde geschossen und wie oft wurde geschossen?
Neben vielen offenen Fragen gibt es gute News vom verunfallten Velofahrer: Dieser konnte das Spital bereits am Montag wieder verlassen.