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Was bringt eine Versicherung gegen Unfruchtbarkeit?
Aus Espresso vom 07.02.2020. Bild: keystone
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Künstliche Befruchtung Kinderwunsch-Versicherung – eine Mogelpackung?

Die Krankenkasse Sanitas lanciert eine Kinderwunsch-Zusatzversicherung. Doch abschliessen können sie nur wenige Frauen.

Die Werbung für die neue Zusatzversicherung «Kinderwunsch» der Sanitas klingt gut: «Mit der Zusatzversicherung Kinderwunsch unterstützen wir Sie bei der Erfüllung Ihres Lebenstraums.» Die Versicherung zahlt zum Beispiel einen Teil der Kosten für eine künstliche Befruchtung. Diese Behandlungen sind sehr kostspielig und werden von der Grundversicherung nicht übernommen. Je nach Anbieter kostet eine künstliche Befruchtung 5000 bis 8000 Franken pro Versuch. Meist sind mehrere Versuche nötig.

Bruno Imthurn ist Leiter der Klinik für Reproduktions-Endokrinologie am Unispital Zürich. Er findet diese Versicherung sei ein Schritt in die richtige Richtung: «Allerdings gibt es bei dieser Kinderwunsch-Versicherung noch verschiedene Verbesserungsmöglichkeiten.»

Der Teufel steckt im Detail

Der Teufel steckt wie so oft bei Versicherungen im Detail, respektive im Kleingedruckten. So können nur Frauen bis 35 die Versicherung abschliessen. Und sie müssen Gesundheitsfragen beantworten und nach Abschluss eine zweijährige Frist abwarten, bevor Leistungen bezahlt werden.

Sara Stalder von der Stiftung für Konsumentenschutz kritisiert noch einen weiteren Punkt: «Wer schon weiss, dass es Probleme mit der Fortpflanzung gibt, der kann die Versicherung gar nicht abschliessen.» Sie findet das Angebot darum eine Mogelpackung.

Auch steigen die Prämien mit dem Alter stark an. Für 25-Jährige sind es rund 15 Franken pro Monat, 41-jährige Frauen müssen hingegen 200 Franken pro Monat hinblättern.

Künstliche Befruchtung nur für Reiche?

Fortpflanzungsmediziner Bruno Imthurn ist der Meinung, dass die künstliche Befruchtung von der Grundversicherung übernommen werden sollte: «Heute ist es nur reichen Paaren möglich, sich den Kinderwunsch mit einer künstlichen Befruchtung zu erfüllen. Das darf nicht sein.» In Europa sei die Schweiz neben Irland und Lettland das einzige Land, wo eine künstliche Befruchtung nicht von der Krankenkasse übernommen werde. In Deutschland zum Beispiel übernimmt die Krankenkasse die Hälfte der Kosten.

Espresso, 07.02.2020, 08.10 Uhr

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