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Landwirtschaftspolitik Biodiversität: Bundesbeiträge haben einen positiven Effekt

Die Landwirtschaft erhält Biodiversitätsbeiträge. Sie bringen etwas, werden aber nicht immer optimal eingesetzt.

Die eidgenössische Finanzkontrolle EFK zeigt auf, dass sich die Biodiversitätsbeiträge in der Landwirtschaft durchaus positiv auf die Artenvielfalt auswirken. Es wäre aber noch mehr Wirkung möglich, sagt Beat Stamm, Fachbereichsleiter bei der EFK.

Aus unserer Sicht könnten diese 40 Millionen darum besser für etwas anderes eingesetzt werden, zum Beispiel für zusätzliche, hochqualitative Biodiversitätsflächen.
Autor: Beat Stamm Fachbereichsleiter Biodiversität bei der Finanzkontrolle

Ein Beispiel: Landwirtinnen und Landwirte erhalten Geld für Flächen, mit denen sie die Biodiversität fördern. Einen Teil dieser Flächen würden sie aber ohnehin anlegen, weil sie gewisse Biouniversitätsförderflächen brauchen, um überhaupt Direktzahlungen zu erhalten.

Die EFK habe ausgerechnet, dass rund 40 Millionen Franken pro Jahr für solche Flächen ausgegeben werden, die ohnehin angelegt würden, sagt Stamm: «Aus unserer Sicht könnten diese 40 Millionen darum besser für etwas anderes eingesetzt werden, zum Beispiel für zusätzliche, hochqualitative Biodiversitätsflächen.»

Vernetzungsbeiträge sorgen für Kritik

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die sogenannten Vernetzungsbeiträge. Diese werden ausbezahlt, wenn Lebensräume verbunden werden, beispielsweise landwirtschaftliche Nutzflächen mit Hecken oder Gewässern. Insgesamt werden pro Jahr über 100 Millionen Franken Vernetzungsbeiträge ausbezahlt.

Die EFK habe nun festgestellt, dass in einigen Kantonen auf fast dem ganzen Landwirtschaftsgebiet solche Projekte gefördert werden, so Beat Stamm. Das sorgt bei Stamm für Stirnrunzeln: «Aus unserer Sicht kann es nicht sein, dass sich fast das gesamte Landwirtschaftsland eines Kantons für diese Art von Projekten eignet.» Das Bundesamt für Landwirtschaft müsse hier strenger sein mit den Kantonen. Projekte sollen nur dann gefördert werden, wenn der Nutzen für die Biodiversität hoch sei.

Wir wissen, dass die Beiträge wirken. Wir wissen aber auch, dass Optimierungen notwendig sind.
Autor: Judith Ladner Callipari Bundesamt für Landwirtschaft

Das Bundesamt für Landwirtschaft stimmt vielen Kritikpunkten zu. Judith Ladner Callipari vom Bundesamt sagt zur fehlenden Wirkung von gewissen Biodiversitätsbeiträgen: «Wir haben seit zehn Jahren ein Monitoring der Biodiversität in der Landwirtschaft. Wir wissen, dass die Beiträge wirken. Wir wissen aber auch, dass Optimierungen notwendig sind.»

Diese Optimierungen seien vor allem bei der Qualität und der Effizienz notwendig. Bei der Weiterentwicklung der agrarpolitischen Instrumente werde dies berücksichtigt.

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HeuteMorgen, 26.06.2025, 06:00 Uhr

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