Betreiber von Gartenbeizen und Boulevardcafés in Zürich können ihre Gäste an gewissen Wochenenden im Sommer länger bewirten. Nach Versuchen in den vergangenen zwei Jahren führt die Stadt Zürich die sogenannten «Mediterranen Nächte» nun definitiv ein.
Konkret bedeutet dies, dass Bar- oder Restaurantbetreiber künftig ihre Aussenflächen bis zwei Uhr nachts offen halten dürfen. Dies jeweils während der Sommerferien und ausschliesslich in den Nächten von Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag.
Teilnahme ist an Bedingungen geknüpft
Gastronomieunternehmen, die diese längeren Öffnungszeiten in Anspruch nehmen wollen, müssen allerdings Auflagen erfüllen. So ist es etwa nur erlaubt, auf bestehenden Flächen und Terrassen Gäste bis zwei Uhr morgens zu bedienen. «Flächen dürfen nicht ausgebaut werden», heisst es dazu in der Mitteilung der Stadt Zürich. Zudem ist es nicht gestattet, ein «grosses Spektakel» zu veranstalten. Das bedeutet: Live-Musik und Lautsprecher sind verboten.
Weiter müssen die Bar- und Boulevardcafé-Betreiber die Lärmschutzmassnahmen weiterhin mittragen. Dies scheint bis anhin reibungslos funktioniert zu haben. Die Stadt Zürich betont, dass die Zahl der Lärmklagen in den beiden Versuchsjahren nicht zugenommen hat. Und auch die Lärmpatrouillen, die als Begleitmassnahme unterwegs gewesen seien, seien kaum genutzt worden.
«Mediterrane Nächte» sind nicht nur lukrativ
Längere Öffnungszeiten in lauen Sommernächten: Was für Gastronomieunternehmen erstmals als lukrative Neuerung erscheint, hat jedoch auch Schattenseiten. So hat eine Auswertung des ersten Versuchsjahrs gezeigt, dass sich die «Mediterranen Nächte» nur für 60 Prozent der teilnehmenden Unternehmen finanziell gelohnt hat.
Alexander Bücheli von der Zürcher Bar- und Clubkommission sagte vor rund einem Jahr gegenüber dem Regionaljournal Zürich Schaffhausen: «Wenn die Gastrobetriebe länger geöffnet haben, müssen sie mehr Personal anstellen. Ab einer gewissen Grösse können dies auch drei oder vier Personen mehr sein. Und dann braucht es schon einen gewissen Umsatz, dass es sich lohnt.»
Dass sich «Mediterrane Nächte» nicht für alle Betriebe auszahlen, zeigte auch der Rückgang der Anmeldungen in den beiden Testjahren. Hatten sich beim ersten Versuch noch rund 140 Restaurants und Bars gemeldet, waren es im zweiten Versuchsjahr nur noch knapp 100.
Anmeldung bis Ende April
Auch nach der definitiven Einführung der längeren Öffnungszeiten müssen Bars und Restaurants ihr Interesse ankündigen. Die Stadtpolizei Zürich nimmt die Anmeldungen bis Ende April entgegen und prüft in der Folge, ob die Voraussetzungen gegeben und die Bedingungen für die «Mediterranen Nächte» erfüllt sind.