Lawinen- und Steinschlaggefahr - Verkehrswege in Kantonen der Südschweiz gesperrt

• Mehrere Verkehrswege im Süden der Schweiz müssen wegen Steinschlag- und Lawinengefahr gesperrt werden oder bleiben zu.
• Die Strasse ins Calancatal (GR) wird am Sonntagabend vorsichtshalber gesperrt.
• Auch die Strassen- und Bahnverbindung der Matterhorn-Gotthard-Bahn zwischen Hospental und Realp (UR) sind betroffen.
• Im Wallis bleibt die Hauptstrasse zwischen Visp und dem Saastal wegen Erdrutschgefahr bis mindestens am Ostermontagmorgen unterbrochen.
• Ein Bahnunterbruch zwischen Faido und Airolo dürfte zudem am frühen Morgen Osterrückkehrer behindern.

Die Matterhorn-Gotthard-Bahn stellt am Sonntagabend ab 20 Uhr den Autoverlad an der Furka zwischen Realp (UR) und Oberwald (VS) ein. Die Strasse von Hospental (UR) nach Realp (UR) wird wegen der drohenden Lawinengefahr gesperrt. Am Ostermontagmorgen will die Matterhorn-Gotthard-Bahn (MGB) die Lage neu beurteilen, wie sie auf X mitteilte.

Die Nationalstrasse über den Simplon-Pass vom Wallis nach Italien bleibt wegen Lawinengefahr auch am Ostersonntag gesperrt.

Aus Sicherheitsgründen wurde am Sonntagabend auch die Berninalinie der Rhätischen Bahn (RhB) zwischen Pontresina (GR) und Poschiavo (GR) geschlossen. Die Sperrung gilt ab 20:30 Uhr. Weil auch die Strasse geschlossen war, können keine Ersatzbusse eingesetzt werden.

Hochwassergefahr im Süden

Im Tessin ist der Pegel des Langensees (Lago Maggiore) um 20 Zentimeter gestiegen. Zwischen Freitag und Sonntag fielen in den höheren Regionen des Tessins und auf dem Simplonpass über 100 Millimeter Regen. Im Süden hält der kräftige Regen weiter an. Die Wettermodelle berechnen laut SRF Meteo für die Alpensüdseite erneut Regenmengen bis 130 Millimeter. Am meisten Niederschlag gibt es in der Simplonregion sowie im nordwestlichen Tessin. Es drohen hochgehende Bäche, Murgänge und Erdrutsche.

Grosse Lawinengefahr am Alpenhauptkamm

Starke Regenfälle im Süden der Schweiz haben die Lawinen- und Hochwassergefahr am Sonntag steigen lassen. In mehreren Regionen herrscht grosse Lawinengefahr. Das WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF erhöhte für Ostermontag die Lawinen-Warnstufe in mehreren Regionen auf die zweithöchste Warnstufe 4. Sie gilt für den Alpenhauptkamm von Arolla (VS) bis zum Ofenpass, für die Vispertäler, das Aletschgebiet, das nördliche und mittlere Tessin und das Oberengadin.

Die Schneedecke wuchs seit Karfreitag in einigen Regionen um bis zu 120 Zentimeter. Bis Montagmorgen wird noch mehr Neuschnee erwartet.

Strasse ins Calancatal vorsorglich gesperrt

Im Kanton Graubünden führen starke Niederschläge zu einer Strassensperrung: Die Strasse ins Calancatal wird von Sonntagabend bis voraussichtlich am Montagmittag aus Sicherheitsgründen gesperrt, wie die Bündner Behörden mitteilten. Die Sperrung für sämtlichen Verkehr erfolge aufgrund starker Niederschläge in Kombination mit starker Schneeschmelze.

Konkret gesperrt werden soll die Strasse zwischen Bivio Castaneda und der Abzweigung Buseno von 21 bis 12 Uhr. Dadurch bleiben einzelne Dörfer mit insgesamt mehreren Hundert Einwohnerinnen und Einwohnern vorübergehend abgeschnitten.

Zufahrt nach Saas-Fee bleibt zu

Im Wallis bleibt die Kantonsstrasse zwischen Stalden (VS) und dem Saastal wegen Erdrutschgefahr bis mindestens am Montagmorgen zu. Die Gemeinde will am Montagmorgen um 9 Uhr erneut über die Sperrung informieren, teilte Saastal Tourismus mit.

Auf der Strasse nach Saas-Grund drohten nach starken Niederschlägen am Samstag und in der Nacht auf Sonntag Steinschläge und Murgänge. Die Strecke zwischen Saas-Grund und Saas-Almagell ist seit Sonntag wieder offen.

Unterbruch zwischen Faido und Airolo

Die Bahnstrecke über den Gotthard ist zwischen Airolo und Faido unterbrochen. Die Sperre dauert laut der SBB voraussichtlich bis um 8 Uhr am Montagmorgen. Bis um 8 Uhr werden damit keine Züge zwischen der Deutschschweiz und dem Tessin verkehren. Grund für die Sperrung ist Lawinengefahr.