Nach der Abstimmungsschlappe im Februar nehmen die Gegnerinnen und Gegner von Tierversuchen bereits wieder einen weiteren Anlauf. Sie wollen noch in diesem Jahr eine neue Volksinitiative gegen Tierversuche lancieren.
Das Verdikt des Stimmvolkes war überaus deutlich. Gut 79 Prozent sagten Nein zur Initiative, die Tier- und Menschenversuche verbieten wollte. Die Interessengemeinschaft Tierversuchsverbotsinitiative aber bleibt hartnäckig.
Es sei keine Zwängerei, sagt Co-Präsident Renato Werndli: «Wir sollten das nicht als Zwängerei anschauen, weil das ja immerhin noch zwei bis drei Jahre geht, bis die Vorlage vors Volk kommt. Die Tiere haben einfach nicht die Zeit, um jetzt wieder 15 oder 20 Jahre zu warten.»
Dieses Mal weniger Verbote im Text
Werndli betont, das Komitee sei auf die Kritik an der letzten Initiative eingegangen. In der abgelehnten Initiative hätte man keine Produkte mehr importieren dürfen, wenn bei der Entwicklung Tierversuche im Spiel waren.
Ebenfalls verzichtet die Interessengemeinschaft dieses Mal auf ein Verbot von Versuchen am Menschen. Hätte das Stimmvolk die Initiative im Februar angenommen, hätte man zum Beispiel keine neuen Medikamente mehr an Menschen testen dürfen.
Die Hauptforderung jedoch bleibt auch mit der neuen Initiative die Gleiche: «Wir sind wirklich für ein konsequentes Abschaffen der Tierversuche, weil das für uns ein Verbrechen ist, und Verbrechen muss man einfach abschaffen, man kann sie nicht einfach reglementieren.»
Schulterschluss mit anderen Organisationen
Renato Werndli hat als Co-Präsident der IG Tierversuchsverbotsinitiative nun zwei ähnliche Initiativtexte anderen Tier- und Naturschutzorganisationen gesendet. Sie sollen ihre Meinung dazu abgeben.
Anders als beim letzten Mal wollen die Initiantinnen und Initianten sie dieses Mal frühzeitig ins Boot holen. Man sei froh, wenn sie mithelfen, sei aber nicht abhängig: «Wir sind fähig, mit unserer Riege das ganz alleine zu stemmen.»
Weiter sagt Werndli: «Wir haben es das letzte Mal auch selbst gemacht.» Die Interessengemeinschaft Tierverbotsinitiative möchte noch in diesem Jahr Unterschriften sammeln.
Initiative Tierversuchsverbot
Eidg. Vorlage: «Ja zum Tier- und Menschenversuchsverbot – Ja zu Forschungswegen mit Impulsen für Sicherheit und Fortschritt»
-
JA
500'937 Stimmen
-
NEIN
1'893'539 Stimmen
Standesstimmen
- JA
- NEIN