Diese Woche haben die Walliser Behörden bei den Kolleginnen und Kollegen in der restlichen Schweiz um Verstärkung bei der Bekämpfung des Waldbrandes oberhalb von Bitsch gebeten. Feuerwehrleute aus der Waadt und dem Kanton Genf stehen bereits seit längerem im Einsatz. Am Wochenende folgen mehrere Dutzend Kolleginnen und Kollegen aus den Kantonen Bern, Zürich, Luzern, Tessin, Glarus und den beiden Basel.
«Solidarität liegt in den Genen der Feuerwehrleute»
Werner Stampfli ist Leiter des Feuerwehrinspektorats beider Basel. Er spricht von einer «riesigen Resonanz», die man auf den Aufruf zur Hilfe im Wallis hin erhalten habe. Schweizweit hätten sich 1000 Feuerwehrleute für einen freiwilligen Einsatz gemeldet. Alleine in seinem Zuständigkeitsbereich seien es 200 Angehörige der Feuerwehrkorps gewesen. Mittels Losverfahren habe man sich für zehn Kolleginnen und Kollegen entschieden.
«Kein Kanton kann ein solches Ereignis alleine handhaben über längere Zeit», sagt der Experte. Aus diesem Grund würden andere Kantone sowie Zivildienstkorps die Walliser Behörden vor Ort unterstützen. Dass man sich gegenseitig aushelfe, sei selbstverständlich. «Solidarität liegt in den Genen der Feuerwehrleute.»
Auch in der Vergangenheit sei die Basler Feuerwehr anderen Kantonen zur Hilfe geeilt – so etwa 2005, als es in Luzern zu Überschwemmungen kam. Die Feuerwehrkorps stünden diesbezüglich in einem regelmässigen Austausch, ähnlich demjenigen beim Polizeikonkordat. Brennt es, könne so schnell Hilfe aktiviert werden. «Die Feuerwehr ist zwar nicht sehr ausdauernd, aber sehr schnell», so Stampfli.
Harte Arbeit im Kampf gegen Glutnester
Die anreisenden Feuerwehrleute sollen die Walliser Kollegen vor allem in der Breite unterstützen. «Das Feuer wurde ja bereits gelöscht», so Stampfli. Nun gehe es darum, die mehreren Dutzend noch lodernden Glutnester zu beseitigen. Der Auftrag an die auswärtigen Kolleginnen und Kollegen laute deshalb, diese mittels Wärmebildkameras ausfindig zu machen und zu löschen. «Das ist mühsame und anstrengende Arbeit. Man muss das Glutnest mit einem Pickel aufschlagen und die Wurzelstöcke ablöschen», so Stampfli.
Einer der Feuerwehrleute aus der Region Basel, die gen Süden fahren, ist Stefan Benes. Der Kommandant der Milizfeuerwehr Basel erklärt gegenüber SRF, dass der Einsatz in unzugänglichem und steilem Gelände sich wohl schwierig gestalten werde.
Die Möglichkeit, bei der Bekämpfung eines Brandes dieser Grössenordnung mitzuhelfen, sei darum ein Grund, warum er sich für den Dienst gemeldet habe. «Wir hatten solche Brände in der Region Basel glücklicherweise bislang nicht. Für jeden Feuerwehrmann kann so ein Einsatz eine wertvolle Erfahrung sein.»
Entlöhnt werden die Brandspezialisten, die ins Wallis reisen, für ihre Arbeit nicht. Einzig für Kost und Logis ist gesorgt. «Die Freiwilligenarbeit ist Teil der grossen Solidarität», sagt Werner Stampfli. Die Basler reisen am Samstagmorgen an und werden am Montagabend wieder zu Hause sein. Dank der Terminierung übers Wochenende werden die Milizionäre in ihrer Berufstätigkeit nicht eingeschränkt. «Zusammen mit dem 1. August klappt das ganz gut», sagt Feuerwehrmann Benes, der hauptberuflich in der Versicherungsbranche arbeitet.