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«Magglingen Protokolle» Bund soll Subventionen an Spitzensport stärker kontrollieren

  • Der Bund soll bei der Vergabe von Subventionen im Spitzensport genauer hinschauen. Das geht aus einem internen Prüfbericht des VBS hervor.
  • Konkret soll das Bundesamt für Sport (Baspo) mehr Einsicht darüber erhalten, wie Swiss Olympic über die Zuteilung von Geldern entscheidet.
  • Dies ist eine von drei Empfehlungen im Nachgang der sogenannten «Magglingen Protokolle», als vor rund drei Jahren Fälle von Mobbing und Misshandlungen bei jungen Athletinnen publik wurden.

Das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) will die Aufsicht des Bundes über die Vergabe von Subventionen für den Spitzensport weiter stärken. Grundsätzlich sieht ein interner Prüfbericht die Massnahmen zur Bekämpfung von Misshandlungen und Mobbing im Sport auf Kurs.

Die Prüfung habe gezeigt, dass das Bundesamt für Sport und der Dachverband Swiss Olympic ihre Verantwortung wahrnähmen, schreibt das VBS in einer Mitteilung . Sie trieben die entsprechenden Massnahmen mit viel Engagement voran.

VBS macht drei Empfehlungen

Der Bericht macht allerdings drei Empfehlungen für Verbesserungen: Konkret soll das Baspo vertiefte Einsicht in die Vergabe von Subventionen erhalten. Dabei geht es darum, wie Swiss Olympic über die Zuteilung von Geldern entscheidet.

Eine Athletin der rhytmischen Gymnastik am Turnen.
Legende: Die ersten publik gemachten Fälle von Mobbing und Misshandlungen in Magglingen betrafen junge Athletinnen in der rhythmischen Gymnastik. KEYSTONE/Laurent Gillieron

Ausserdem soll der Datenaustausch zwischen privaten Organisationen und dem Bundesamt eine eigene rechtliche Grundlage erhalten, und die Finanzierung einer Disziplinarkammer soll sichergestellt werden. Sportministerin Viola Amherd habe Matthias Remund, den Direktor des Bundesamts, beauftragt, die Massnahmen bis Ende Jahr umzusetzen, heisst es dazu im Communiqué.

Demütigungen und Beschimpfungen

Hintergrund sind die sogenannten «Magglingen-Protokolle». Im Herbst 2020 hatte das «Magazin» des «Tages-Anzeiger» Fälle von Mobbing und Misshandlungen junger Athletinnen in der rhythmischen Gymnastik im nationalen Leistungszentrum in Magglingen (BE) publik gemacht. Später berichteten auch Kunstturnerinnen von psychischer Gewalt, unter ihnen die ehemalige Spitzenturnerin Ariella Kaeslin.

In der Folge hatte der Bund unter anderem eine Meldestelle geschaffen. Zudem verabschiedete das Schweizer Sportparlament ein Ethikstatut. Ein Ziel der weiteren Schritte ist nun, dessen Grundsätze um- und durchzusetzen.

SRF 4 News, 05.02.2024, 12:30 Uhr ; 

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