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Mangelhaftes Risikomanagement Rastatt entwickelt sich zur europäischen Bahn-Krise

Auch für den Schweizer Huckepack-Verkehr hat der Unterbruch immer einschneidendere Folgen. An der SBB wird Kritik laut.

Krisensitzung bei der Firma Hupac in Chiasso (TI). Täglich suchen die Logistiker nach Alternativen für die blockierte Rheintalstrecke. In normalen Zeiten führt die Hupac 120 Züge täglich über die Alpen. Jetzt sind es gerade noch deren 30.

Ein ausgewachsenes Debakel

«3000 LKWs müssen auf die Strasse zurückverlagert werden. Das ist ein enormer Schaden aus finanzieller Sicht, aber auch für das Image des kombinierten Verkehrs und die Verlagerungspolitik der Schweiz», sagt Bernhard Kunz, Direktor der Hupac.

Vor vier Wochen haben sich die Schienen bei Rastatt plötzlich abgesenkt. Wegen eines Tunnelbaus unter der heutigen Strecke hindurch. Statt eines Vorzeigewerks deutscher Ingenieurskunst, ein ausgewachsenes Debakel.

Die Lokführer fehlen

Es gibt zwar Ausweichrouten: über das Elsass, über Singen und über den Brenner. Und trotzdem schaffen die Bahnen auch vier Wochen nach der Panne immer noch nur die Hälfte der Züge. «In der Regel gehen da 200 Züge pro Tag durch. Im Moment haben wir Kapazitäten von rund 100 Zügen geschaffen. Aber es fehlen uns im Moment die Lokführer», erklärt Andreas Meyer, Konzernchef der SBB.

Kein Verständnis dafür hat das Bundesamt für Verkehr in Bern. Der Direktor Peter Füglistaller kritisiert: «Das Krisenmanagement der Netzbetreiber und der Bahnen war ungenügend. Die Koordination hat zu wenig schnell funktioniert.» Selbstkritisch weiss auch Bahnchef Meyer: «Wir haben da eine Lektionen zu lernen. Denn wir müssen auch aufpassen, dass wir vertrauenswürdig bleiben als Eisenbahn.»

«Was uns fehlt, ist ein Krisenmanagement. Vor allem unter der Koordination des Verkehrsministerium in Deutschland. Da ist Funkstille», sagt Kunz.

Bleibt die Hoffnung, dass die Strecke am 7. Oktober wieder eröffnet wird. Nachdem dieser Termin von der Deutschen Bahn schon mehrmals verschoben wurde.

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