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Bahnunterbruch in Rastatt Alternative Lieferrouten sorgen für volle Ladenregale

Trotz deutscher Bahnpanne kommen die Waren bei uns an – teils verspätet. Aber die Detailhändler müssen improvisieren.

Lieferengpässe oder leere Regale bei Schweizer Detailhändlern gibt es wegen des Streckenunterbruchs der deutschen Bahn bei Rastatt keine. Doch die Firmen müssen sich einiges einfallen lassen, damit die Kunden die Verzögerungen im Warenfluss nicht mitbekommen.

Migros weicht auf den Süden aus

Die Migros sei von der Blockierung in Deutschland nicht besonders stark betroffen, erklärt Mediensprecher Luzi Weber auf Anfrage von SRF. «Das liegt auch daran, dass wir aktuell rund 50 Prozent unserer Waren über die Südhäfen – beispielsweise über Genua – beziehen.» Die Situation habe zumindest in den ersten Tagen der Sperrung zu Verzögerungen, aber zu keinerlei Lieferengpässen geführt. Verzögerungen gebe es bei allen Arten von Gütern, von der Grapefruit bis zum Weihnachtsschmuck.

«Zur Umgehung der unterbrochenen Strecke nutzen wir aktuell alternative Routen und bringen gewisse Lieferungen mit Lastwagen in die Schweiz», sagt Weber weiter. Zudem bestünden andere Ausweichmöglichkeiten wie etwa der linksrheinische Bahnkorridor (via Frankreich), Ausweichstrecken per Bahn über Singen in Deutschland oder die Rheinschifffahrt. Laut Weber sind «die Kapazitäten auf diesen Strecken jedoch limitiert».

Coop nur punktuell betroffen

Ähnlich tönt es auch bei Coop: «Wir sind nur punktuell betroffen und weichen bei Bedarf auf alternative Möglichkeiten aus», sagt Mediensprecher Urs Meier. Auf einen Grossteil der Lieferungen für die Coop-Läden habe die Sperrung der Bahnstrecke keine Auswirkungen. Denn diese kämen aus der Schweiz oder Südamerika.

Denner: «Keine Umsatzeinbussen»

Gewisse Warenströme seien erschwert, die Versorgungslage aber nicht beeinträchtigt, sagt Thomas Kaderli von Denner. Denn: «Die Waren werden über alternative Transportwege bezogen.» Sie könnten per Schiff auf dem Rhein oder falls nicht anders möglich, auch per LKW transportiert werden. Überseeware, hauptsächlich Wein, müsse über alternative Transportwege bezogen werden. Umsatzeinbussen gebe es keine. Kosten, die durch die alternativen Transportwege bedingt würden, liessen sich noch nicht abschliessend bemessen.

Keine Auswirkungen für Lidl und Volg

Der deutsche Discounter Lidl erklärt auf Anfrage lakonisch, das Unternehmen sei vom Streckenunterbruch nicht betroffen ist. Und auch Volg teilt mit, dass der Streckenunterbruch keine Auswirkungen zeigt.

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