- Kriminelle haben in den vergangenen Wochen in der Schweiz mehrfach Bankomaten gesprengt – jüngst in der Nacht auf Samstag im Kanton Luzern.
- In der Schweiz sind in diesem Jahr mittlerweile rund 40 Bankomaten gesprengt oder aufgebrochen worden.
- Die europäische Polizeibehörde Europol warnt nun: In Europa gebe es immer mehr Sprengstoff-Anschläge auf Geldautomaten – und diese würden immer gefährlicher.
«Immer häufiger werden extrem schwere Sprengstoffe eingesetzt, durch die sogar Gebäude einstürzen und auch unschuldige Menschen getötet werden könnten», sagte Europol-Sprecherin Claire Georges in Den Haag. Viele Automaten befänden sich in Supermärkten oder Einkaufsstrassen. Die Täterschaft sei extrem skrupellos. «Die interessieren sich nicht für Menschen, denen geht es nur ums Geld.»
Es sind die modernen Banküberfälle.
Auf das Sprengen von Bankomaten hätten sich gut organisierte Verbrecherbanden spezialisiert. «Es sind die modernen Banküberfälle», sagte die Europol-Sprecherin. Denn Banken verfügten nur noch über wenig Bargeld. In Automaten aber könnten die Banden relativ schnell viel Geld erbeuten.
40 Fälle in der Schweiz
In der Schweiz sind in diesem Jahr mittlerweile rund 40 Bankomaten gesprengt oder aufgebrochen worden. Das Bundesamt für Polizei (Fedpol) sagte vor einigen Tagen, schon seit drei Jahren hätten diese Verbrechen in der Schweiz zugenommen. Ein Grund dafür sei wohl das dichte Geldautomaten-Netz in der Schweiz.
In Deutschland registrierte das Bundeskriminalamt im vergangenen Jahr 287 Fälle, im Vorjahr waren es 268 – trotz Corona-Reisebeschränkungen. In diesem Jahr wird eine weitere steile Zunahme erwartet.
In den Niederlanden waren bis September bereits ebenso viele Sprengungen registriert worden wie im gesamten Vorjahr, obwohl es dort immer weniger Automaten gibt.
Genaue Zahlen für ganz Europa liegen noch nicht vor, da EU-Mitgliedsstaaten nur internationale Fälle bei der europäischen Polizeibehörde melden.