- Die Jungsozialistinnen und Jungsozialisten unternehmen einen neuen Anlauf für eine Besteuerung der Erbschaften.
- Die Jungpartei will laut ihrer Präsidentin Ronja Jansen an ihrer Delegiertenversammlung vom Sonntag eine entsprechende Initiative lancieren.
- Erbschaften, die den Betrag von 50 Millionen Franken übersteigen, sollen mit 50 Prozent besteuert werden, so Jansen.
Das sagte die 27-jährige Parteichefin in einem Interview mit der Tageszeitung «Blick». Von der Steuer betroffen wären nur etwa 2000 superreiche Personen. Diese kleine Minderheit sei es, die massiv von der Ausbeutung des Planeten Erde profitiere.
Zusatzeinnahmen aus Steuer fürs Klima
Die zusätzlichen Einnahmen aus der neuen Erbschaftssteuer müssten denn auch für den Kampf gegen den Klimawandel eingesetzt werden. Der Initiativtext soll am Sonntag an der Delegiertenversammlung der Jusos in Bern verabschiedet werden.
Die Initiative betreffe keine KMU und keine Geschwister, die ein Haus erben, versicherte Jansen, die nach drei Jahren als Präsidentin der jungen SP abtritt. Fast 100 Milliarden Franken würden heute jährlich an Leute vererbt, die für das Geld nichts geleistet hätten.
Letzte Erbschaftsinitiative wuchtig verworfen
«Wir leben faktisch in einer neuen Adelsgesellschaft», sagte die Juso-Präsidentin. Vor sieben Jahren war eine Initiative für die Einführung einer nationalen Erbschaftssteuer vom Schweizer Volk mit rund 71 Prozent deutlich abgelehnt worden.
Alle Kantone lehnten die Steuer ab. Mit der Initiative «Millionenerbschaften besteuern für unsere AHV» hatten EVP, SP, Grüne und der Schweizerische Gewerkschaftsbund eine nationale Erbschafts- und Schenkungssteuer von 20 Prozent verlangt.