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Mehr Hochwasserschutz Aareschwumm verboten: Das steckt hinter der Aare-Sperre in Bern

Für «Böötler» und Schwimmerinnen ist die Aare zwischen Eichholz und Marzili in Bern für mehrere Monate tabu. Das sind die Gründe.

Wo wird die Aare gesperrt? Fertig Aareschwumm: Die Aare ist für Böötler und Schwimmerinnen gesperrt – und das ausgerechnet auf der Paradestrecke. Das hat Bern in der jüngeren Geschichte noch nicht erlebt. Der Fluss ist in Bern Eichholz bis zur Dalmazibrücke vom 22. September 2025 bis voraussichtlich Ende Mai 2026 für Schwimmer und Boote dicht. Dies wegen umfangreichen Bauarbeiten.

Wie wird die Aare konkret gesperrt? Zwischen dem Eichholz und dem Marzilibad gibt es unzählige «Aarestägli». «Diese sperren wir vor Ort ab. Damit die Leute sehen, dass sie dort nicht mehr schwimmen gehen sollen», sagt Projektleiter Christian Spahni. Aare-Fans werden vor Ort mit Plakaten informiert. «Zudem spannen wir grosse Blachen über die Aare, welche die Leute auf die Sperrung aufmerksam machen», so Spahni. Ebenso gibt es Info-Tafeln an den grossen Einwasserungsstellen der Gummiboote, die aareaufwärts bis Thun reichen.

Aare Bern
Legende: Der Badespass in der Aare ist für die Bernerinnen und Berner nicht nur wegen des Wetterwechsels vorbei. Keystone/Anthony Anex

Was passiert, wenn Böötlerinnen trotzdem in die Aare gehen? Die Aufsichtspersonen der Bauunternehmen haben die Aare im Blick und halten nach Schwimmern und Booten Ausschau. «Sie sind dann im Einsatz, wenn gefährliche Arbeiten im Fluss durchgeführt werden», erklärt Spahni. Er rechnet damit, dass sich einzelne Personen trotz Verbot in die Aare begeben. «Wir appellieren an die Eigenverantwortung und hoffen, dass sich die Leute an die Sperrung der Aare halten.» Als Notaussteige verbleiben die Treppen unter der Monbijoubrücke und der Ausstieg Dalmazibrücke.

Warum ist der Aare-Abschnitt überhaupt gefährlich? Die Stadt und der Kanton Bern führen umfangreiche Bauarbeiten für den Hochwasserschutz und zur Sanierung des Marzilibads durch. Dabei kommt schweres Gerät zum Einsatz. Bagger fahren in die Aare und arbeiten im Fluss. «Es wäre zu gefährlich, wenn Leute nebenan einfach durchschwimmen», sagt Projektleiter Spahni.

Aare
Legende: Die Aare verwandelt sich oberhalb des Marzilibads in eine Grossbaustelle. SRF/Adrian Müller

Was ist genau geplant? Mit einem Hochwasserschutzprojekt soll der gut sechs Kilometer lange Abschnitt zwischen dem Tierpark Dählhölzli und der Engehalde bis 2033 vor Hochwasser geschützt werden. Begonnen wird mit Massnahmen zwischen Eichholz und Dalmazibrücke. Dabei entsteht eine erhöhte Schutz- und Sitzmauer, die sowohl das Freibad Marzili und die dahinter liegenden Quartiere vor Überflutungen bewahren soll. Im Gaswerkareal wird die Aare verbreitert und der Uferbereich mit kleinen Inseln naturnah gestaltet.

Aare schwimmen
Legende: Schwimmen ist auf der Paradestrecke Eichholz–Marzili erst ab Mai 2026 wieder erlaubt. Keystone/Anthony Anex

Und wie wird das Wetter? Christian Spahni muss sich keine Sorgen machen, dass sich am kommenden Montag trotz des Verbots Menschenmassen in die Aare wagen. Mit dem Herbstbeginn verabschiedet sich der Sommer wohl endgültig: Ab Montag wird es kalt und regnerisch.

Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 18.9.2025, 12:03 Uhr ; 

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