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Mehr psychische Probleme Corona setzt den Rekrutinnen und Rekruten zu

Fast 14'500 Rekruten und Rekrutinnen haben im Januar mit der Winter-RS begonnen. Zum Schutzkonzept der Armee gehört, dass Ausgang und Wochenend-Urlaube gestrichen wurden. Das hat Folgen.

Es lief besser, als Brian Martin vor Beginn der Rekrutenschule befürchtet hatte. Der stellvertretende Chef des Militärärztlichen Dienstes hatte Angst, dass viele Rekrutinnen und Rekruten ohne Symptome Omikron in die RS bringen könnten. Bis jetzt wurden gut 1200 Personen positiv getestet – viele davon bereits vor dem Einrücken.

Knappe Isolationskapazitäten

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«Mehr als 80 Prozent der Infizierten konnten glücklicherweise bereits durch die vordienstlichen Testungen identifiziert werden», erklärt Brian Martin, stellvertretender Chef des Militärärztlichen Dienstes. Diese konnten dann ihre Isolation noch daheim aussitzen. Die restlichen 20 Prozent der positiv Getesteten mussten während der RS isoliert werden. Dafür brauchte es natürlich Platz. «Es wurde knapp, wie wir das auch bereits befürchtet hatten. Wir konnten aber alle dank externer Isolationsstandorte unterbringen», sagt Martin.

Wie bereits im letzten Jahr rückten die Rekrutinnen und Rekruten gestaffelt in die RS ein: die einen Mitte, die anderen Ende Januar. Ausgang gibt es vorerst keinen und die Wochenendurlaube sind gestrichen. Erste Erleichterungen gibt es seit letztem Wochenende.

Das alles hat Folgen: Beim psychologisch-pädagogischen Dienst der Armee würden sich seit Corona mehr Rekruten melden, sagt Can Nakkas, der den Fachbereich Psychologie leitet. «In den Jahren 2020 und 2021 haben wir eine Zunahme von rund 30 Prozent an Beratungen gesehen. Für dieses Jahr scheint sich dieser Trend zu bestätigen.»

In den letzten zwei Jahren haben wir eine Zunahme von rund 30 Prozent an psychologischen Beratungen gesehen. Dieses Jahr sieht es bis jetzt nicht anders aus.
Autor: Can Nakkas Leiter Fachbereich Psychologie der Armee

Viele ihrer Klientinnen und Klienten kämen mit dem Wechsel vom zivilen ins militärische Leben nicht gut klar. Sie litten unter Anpassungsstörungen. «Oft sind es depressive Verstimmungen, Ängste, Sorgen und das Gefühl, mit alltäglichen Gegebenheiten nicht zurechtzukommen», sagt Nakkas.

Die Pandemie habe diese Probleme noch verstärkt. Das Ziel sei, dass die Klientinnen und Klienten ihren Dienst beenden. Laut Psychologe Nakkas klappe dies in den meisten Fällen.

SRF 4 News, 08.02.2022, 06:00 Uhr

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