Diese Kampfjets stehen zur Diskussion
Im Mai 2014 stürzte der Gripen beim Volk in der Abstimmung spektakulär ab. Trotz des Debakels wollen es die Gripen-Verantwortlichen jetzt noch einmal wissen. Der totgesagte schwedische Kampfjet ist plötzlich wieder im Spiel.
«Es ist kein Flieger, der – so wie damals – nur auf dem Papier existiert», sagt Rustan Nicander vom Rüstungskonzern Saab. Der Gripen fliege und erste Lieferungen könnten schon ab 2019 durchgeführt werden. «Wenn sich die Schweiz für den Gripen entscheidet, können wir ein fertiges Flugzeug liefern», gibt sich Nicander kämpferisch.
Und tatsächlich: Aus dem einstigen Papierflieger ist ein richtiger Kampfjet geworden. Im Juni hat der Gripen E im schwedischen Linköping seinen Jungfernflug absolviert. Im September wurde er in Sion bereits dem Schweizer Publikum vorgestellt.
Das damalige Nein an der Urne sei nur bedingt ein Nein zum Gripen gewesen, ist sich Politologe Michael Hermann von der Uni Zürich sicher. In der Hauptsache seien vielmehr die hohen Kosten für viele Stimmbürger das entscheidende Problem gewesen. «Auch bei einer nächsten Abstimmung wird deshalb die Kostenfrage das zentrale Thema sei», so Hermann.
Bei der letzten Ausschreibung war der einstrahlige Gripen deutlich billiger als seine Mitkonkurrenten mit zwei Triebwerken. Für die damaligen Gegner einer Kampfjet-Beschaffung hat der Gripen deshalb gute Chancen. «Er wurde damals ja nicht abgelehnt weil, er schlecht ist, sondern weil man nicht wusste, wie gut er eigentlich ist», sagt Beat Flach von der GLP.
Doch der Schwede hat auch Gegner. Skeptiker gibt es vor allem innerhalb der Armee und bei Piloten. Hauptgrund: Der Gripen E stehe noch in keinem Land im Einsatz, bestellt wurde er lediglich von Brasilien und Schweden. Der schwedische Kampfjet habe zudem ein Glaubwürdigkeits-Problem, finden SVP-Nationalrat Werner Salzmann. «Ich könnte mir vorstellen, dass der Gripen bei einer nächsten Abstimmung negativ behaftet sein könnte, wenn man dann tatsächlich über ihn spricht.»