Die wirtschaftliche Situation der Schweizer Arbeitnehmenden gibt aus Sicht der Gewerkschaften Anlass zur Sorge. Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) will sich deshalb im Jahr 2014 «mit aller Kraft» dafür einsetzen, die Sozialpartnerschaften zu stärken.
Mit GAV gegen Lohndiskriminierung
Konkret fordern die Gewerkschaften mehr Gesamtarbeitsverträge (GAV), wie sie an der SGB-Jahreskonferenz in Bern mitteilten. Aktuell seien in der Schweiz weniger als 50 Prozent der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen durch GAV-Mindestlöhne geschützt. Dieser Anteil soll in diesem Jahr auf 60 Prozent erhöht werden, fordert der SGB.
Dank der verbindlichen Regeln für Löhne und Arbeitsbedingungen schaffen GAV aus Sicht der Gewerkschaften gerechtere Arbeitsverhältnisse und sind zudem wirksame Instrumente gegen die Lohndiskriminierung der Frauen.
Mindestlohn: 22 Franken pro Stunde
Zur Förderung der GAV müssen laut SGB die administrativen Hürden für den Abschluss von GAV gesenkt werden. Zudem müssten auch Bund und Kantone GAV fördern. Für jene Angestellte, die von keinem GAV-Mindestlohn profitierten, fordert der GAV einen gesetzlichen Mindestlohn von 22 Franken pro Stunde.
Der Gewerkschaftsbund will zudem eine Überarbeitung der «Altersvorsorge 2020». Mit diesem Projekt drohen aus Sicht der Gewerkschaften bei tiefen und mittleren Einkommen starke Kaufkrafteinbussen, weil die betroffenen Arbeitnehmenden viel mehr in die zweite Säule einzahlen müssten. Der SGB, der in diesem Kontext bereits die Initiative AHVplus eingereicht hat, fordert hier eine Stärkung der ersten Säule.