- Der jurassische Minister Martial Courtet zieht sich von der Liste der jurassischen Mitte für die Regierungsratswahlen zurück, wie seine Partei mitteilt.
- Er kommt damit einer entsprechenden Aufforderung des Parteivorstands nach.
- Dieser ist nach einem Courtet belastenden Untersuchungsbericht der Meinung, Courtet vertrete nicht mehr die Linie der Partei.
Courtet teilte am Donnerstagnachmittag dem Parteipräsidenten Mathieu Cerf mit, dass er dem Wunsch des Vorstandes nachkomme und sich von der Liste der Mitte des Kantons Jura für die Wahlen im Herbst zurückziehe. Er erklärte, dass er nicht zum ausserordentlichen Kongress am Freitag in Glovelier kommen werde. Er brauche Zeit, um nachzudenken, so Courtet in einer Mitteilung an Keystone-SDA.
Wir glauben nicht, dass er weiterhin über die erforderlichen Kompetenzen verfügt, um die Mitte zu vertreten.
In einer Mitteilung begrüsste der Vorstand der Partei diese Entscheidung. Der Vorstand der jurassischen Mitte hatte Courtet nach der Veröffentlichung eines belastenden Untersuchungsberichtes aufgefordert, seine Kandidatur für die Wahlen zurückzuziehen. Das sagte Parteipräsident Cerf am Donnerstag gegenüber dem Radiosender RFJ.
«Wir glauben nicht, dass er weiterhin über die erforderlichen Kompetenzen verfügt, um die Mitte zu vertreten», sagte Cerf. Der erweiterte Vorstand der Kantonalpartei hatte diese Entscheidung am Mittwochabend, wenige Stunden nach der Veröffentlichung des Berichts, bestätigt.
«Wir haben wirklich an die Menschen in diesem Bericht gedacht, die gelitten haben, und das hat uns auch zu dieser Entscheidung bewogen», sagte der Parteipräsident. Der Vorstand teilte seine Entscheidung Courtet mit, der nach diesem Bericht zuvor noch bekanntgegeben hatte, an seiner Kandidatur für die Wiederwahl am 19. Oktober festzuhalten.
Der von Courtet selbst in Auftrag gegebene Untersuchungsbericht hält fest, dass der Bildungs-, Kultur- und Sportminister in seinem Departement ein Klima der Angst und des Misstrauens geschaffen habe. Er habe aber nichts Rechtswidriges gemacht.