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Strassenbenutzung: Wer soll zahlen und wie viel?
Aus Tagesschau vom 10.09.2019.
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Mobilität in der Schweiz Mobility Pricing – die perfekte Lösung oder schlicht unfair?

Sollen Mobilitätskosten anhand von Strecke und Verkehrsmittel berechnet werden? Damit befasst sich nun auch das Parlament.

Mobilität kostet. Einzelfahrten mit der Bahn hinterlassen Spuren im Portemonnaie. Wer aber einmal ein Generalabonnement gekauft hat oder ein Auto besitzt, überlegt kaum mehr, was ihn eine zusätzliche Reise kostet.

Genau dies würde das Mobility Pricing korrigieren: Mobilität würde abhängig von Distanz, Zeit und Verkehrsmittel unterschiedlich teuer.

Konsumentinnen und Konsumenten reagieren stark auf preisliche Anreize.
Autor: Anders Gautschi VCS

Anders Gautschi, Geschäftsleiter des Verkehrsclubs der Schweiz VCS, der sich für eine umweltverträgliche Mobilität einsetzt, sieht darin einen sinnvollen Ansatz: «Konsumentinnen und Konsumenten reagieren stark auf preisliche Anreize. Das sehen wir aus Erkenntnissen beispielsweise bei den Spartickets der SBB oder auch durch Erfahrungen zu Road Pricing im Ausland.»

Was ist Mobility Pricing?

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  • Durch Mobility Pricing soll eine gleichmässigere Auslastung der Verkehrsinfrastrukturen erreicht werden.
  • Denn Strassen und Schienen stossen in der Schweiz in gewissen Bereichen an der Belastungsgrenze.
  • Ausserdem erreicht die Schweiz ihre Klimaziele im Bereich Verkehr nicht.
  • Wenn die Mobilität im ÖV sowie mit dem privaten Auto intelligent verteuert werde, könnte das Problem der Überlastung gelöst werden, glauben Verfechter des Mobility Pricings.

Wichtig wäre, so der VCS-Mann, dass die Mobilität künftig alle Kosten deckt, die sie verursacht – auch die Umweltkosten.

Kritiker monieren Unfairness

Peter Goetschi, Zentralpräsident des Touringclubs der Schweiz TCS, kann dieser Idee im Gegensatz wenig abgewinnen. Wenn Mobilität zu gewissen Zeiten mehr kostet, sei das unfair: «Nicht alle können frei wählen, wann und wie sie unterwegs sein sollen. Das würde dann zu einer Zwei-Klassen-Mobilitätsgesellschaft führen.» Die Probleme der Verkehrsinfrastruktur müssten durch einen geschickten Ausbau gelöst werden, ergänzt er.

Das würde dann zu einer Zwei-Klassen-Mobilitätsgesellschaft führen.
Autor: Peter Goetschi TCS

Während in London und Stockholm schon seit über zehn Jahren jeder Fahrzeuglenker, der in die Innenstadt fährt, eine Gebühr entrichtet, sind ähnliche Initiativen in der Schweiz bisher bereits in den Anfängen gescheitert.

Mobility Pricing dauert noch Jahre

Aktuell prüft der Bund mithilfe von Zahlen aus dem Kanton Zug, welche Auswirkungen Mobility Pricing hätte – in der Theorie. Denn bis die Mobilität in der Schweiz auch in der Praxis abhängig von Strecke und Verkehrsmittel bepreist wird, wird es auf jeden Fall noch Jahre dauern.

Vorübergehender Marschhalt im Ständerat

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Legende: Keystone

Heute sollte der Ständerat entscheiden, ob er dem Bund den Auftrag gibt, Mobility Pricing für Verkehrsmittel, die ohne fossile Energie auskommen, zu prüfen. Doch es kam anders: Die kleine Kammer folgte dem Ordnungsantrag von Ständerat Claude Janiak (SP/BL) und überwies die Motion von Damian Müller (FDP/LU) an die zuständige Kommission. Sie soll eine Vorprüfung vornehmen. Es brauche zuerst eine Gesamtschau, argumentierte Janiak.

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