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Nach der Affäre Buttet CVP-Frauen wollen belästigten Politikerinnen helfen

  • Nach der Stalking-Affäre und dem Rücktritt von Yannik Buttet als Nationalrat schlagen die CVP-Frauen vor, eine Vermittlerrolle einzunehmen.
  • Betroffene Parlamentarierinnen sollen sich ihnen anvertrauen können.
  • Das findet auch der Parteipräsident eine gute Idee.

CVP-Partei-Präsident Gerhard Pfister sagt zum Rücktritt von Yannik Buttet nur: «Ich habe das nicht zu kommentieren. Wir haben das zu Kenntnis genommen.»

Ausführlicher äussert sich die CVP-Frauenpräsidentin, Babette Sigg. Der Rücktritt von Yannick Buttet sei die logische Konsequenz dessen, was in den letzten Wochen bekannt geworden sei: «Ich habe mich wirklich gefragt, wie er seinen Opfern in die Augen schauen und wie er mit ihnen im Parlament zusammenarbeiten können wird.»

Obszöne SMS und unerwünschte Berührungen

Am Wochenende war publik geworden, dass die Walliser Staatsanwaltschaft ein Verfahren wegen Nötigung gegen Buttet eingeleitet hat. zudem erzählten mehrere Nationalrätinnen in der Westschweizer Presse anonym von weiteren Vorfällen, von obszönen SMS und unerwünschten Berührungen.

Diese Fälle müsse man weiterverfolgen, sagt Sigg: «Diese Frauen muss man unterstützten. Es soll ihnen nicht dasselbe zustossen wie Céline Amaudruz bei ihrem Outing. Es ist beschämend, dass im Jahr 2017 noch solche Reaktionen kommen.»

Die Genfer SVP-Nationalrätin Céline Amaudruz hatte zuvor als einzige namentlich erzählt, wie sie von jemandem bedrängt worden war. Sie wurde dafür von ihrer Partei zurechtgewiesen. Seither schweigt sie.

Aufarbeitung ist im Interesse aller

Babette Sigg macht nun ein Angebot: «Die CVP-Frauen möchten denjenigen Frauen eine Plattform bieten, die sich nun anonym geäussert haben. Wir möchten eine Mittlerfunktion einnehmen.» Die Aufarbeitung der Fälle sei auch im Interesse der Partei.

Es ist beschämend, dass im Jahr 2017 noch solche Reaktionen kommen wie auf Céline Armaudruzs Outing.
Autor: Babette Sigg Präsidentin CVP-Frauen

Die Idee findet Anklang bei CVP-Parteipräsident Gerhard Pfister. Auch die grüne Nationalrätin Maya Graf, Co-Präsidentin von Alliance F, dem Bund schweizerischer Frauenorganisationen, begrüsst den Vorschlag der CVP-Frauen: «Eine professionelle Beratung ersetzt dies sicher nicht. Aber als erste Anlaufstelle ist das eine sehr gute Idee.»

Wer folgt auf Buttet?

Noch offen ist, was nun mit Yannick Buttets Mandat geschieht. Theoretischer Nachfolger im Nationalrat wäre laut der CVP Unterwallis Benjamin Roduit, der ehemaliger Rektor des Gymnasiums Sion.

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