- Am frühen Morgen sind die ersten Züge ab Luzern planmässig losgefahren. Einzelne Züge sind noch wenige Minuten verspätet, es gibt Gleisänderungen.
- 140 SBB-Fachleute mussten nach der Entgleisung am Mittwoch unter Hochdruck 400 Meter Gleis erneuern.
- Die Unfall-Ursache ist weiterhin unbekannt.
Nach der Entgleisung eines Eurocity-Zuges im Bahnhof Luzern am Mittwoch sind die Reparaturarbeiten in der Nacht auf Montag abgeschlossen worden. Die Züge von und nach Luzern verkehren wieder nach Fahrplan, Verspätungen und Zugausfälle sind jedoch nicht ausgeschlossen. Nach über viertägiger Sperre fuhr heute um 4.22 Uhr der erste SBB-Zug in Richtung Olten aus dem Bahnhof.
Vor der Abfahrt des ersten Interregios nach Zürich um 04.55 Uhr zeigten sich die Pendler erleichtert. Einige hätten vorher die Hotline konsultiert. «Ich war erst nicht sicher, ob der erste Zug überhaupt schon da ist. Sonst hätte ich das Taxi genommen», sagte ein Mann. Nun sei er aber beruhigt, dass die Züge planmässig abfahren.
Rückblickend ist ein Grossteil der von Radio SRF befragten Pendler zufrieden mit der Arbeit der SBB: «Es war alles gut organisiert, die Leute haben es einfach hingenommen.» Trotzdem habe es Einzelne gegeben, die sich aufregten und mit den SBB-Mitarbeitern «nicht ganz so nett» umgegangen seien. Die SBB bedankte sich bei den Pendlern mit Schokolade für ihre Geduld:
Schäden in Millionenhöhe
Am vergangenen Mittwoch um 13.56 Uhr waren zwei Waggons des Eurocity-Zugs 158 von Mailand nach Basel bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof Luzern aus den Schienen gesprungen. Der vierte Wagen der Zugkomposition des Typs ETR 610 von Trenitalia war zur Seite gekippt und hatte den Bahnstrom unterbrochen und den Bahnverkehr lahmgelegt. Durch den Unfall entstanden Schäden in Millionenhöhe.
400 Meter Gleis neu verbaut
Bei den mehrtägigen Reparaturarbeiten mussten 400 Meter Gleis neu verbaut, vier Weichen ersetzt und zwei Weichen umgebaut werden. Ausserdem wurde die Fahrleitung wieder instand gestellt sowie zwei Masten und ein Joch über mehreren Gleisen ersetzt.
Für die Pendler läuft alles wieder normal. Für die SBB hingegen beginnt die Suche nach der Unfall-Ursache. Im Moment tappt man hier noch völlig im Dunkeln.