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Nach Erdrutsch in Glarus Gemeinde bricht in Schwanden 15 Gebäude ab – und erstellt Damm

  • Nach den verheerenden Erdrutschen in Schwanden im vergangenen August müssen 15 beschädigte Gebäude abgerissen werden.
  • Die Arbeiten dazu sind diese Woche gestartet. Bis in zwei Wochen sind die ersten Gebäude weggeräumt.
  • Parallel zu den Arbeiten an den Häusern läuft der Bau eines Schutzdamms in der Gefahrenzone.

Nach wie vor drohen 45'000 Kubikmeter Geröllmassen ins Tal zu rutschen, wie Ruedi Stüssi, Leiter der Naturgefahrenkommission der Gemeinde Glarus Süd, am Freitag vor den Medien in Schwanden (GL) sagte. Ob die Bewohnenden vor den Abbrüchen die Gebäude noch betreten und allenfalls persönliche Gegenstände bergen dürfen, entscheidet jeweils ein Statiker. Nur wenn das Gebäude nicht einzustürzen droht, könne Zutritt gewährt werden, so Stüssi.

Am Donnerstag war dies bei einer verschütteten Häuserreihe der Fall. Nur noch die obersten Geschosse ragten aus den Schlammmassen. Durch die Fenster durften die Bewohnenden die freiliegende Etage betreten und persönliche Gegenstände mitnehmen.

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Welche Habseligkeiten man mitnehmen soll in einer solchen Situation, sei sehr schwierig zu entscheiden, sagte ein Betroffener der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Der Mann betreibt eine ans Erdrutschgebiet Wagenrunse angrenzende Firma und durfte bei dem Ereignis im vergangenen August drei Wochen nicht zurück. Danach nur stundenweise.

Obwohl sich sicherlich Wertvolleres im Gebäude befand, habe er bei der ersten Begehung nur die Zeichnungen seiner Kinder mitgenommen. Ob in den komplett verschütteten Gebäuden überhaupt noch etwas zu finden sei, sei unklar, so der Naturgefahrenspezialist Stüssi. Was nicht durch die Schlammmassen zerstört wurde, sei nun der Feuchtigkeit zum Opfer gefallen.

Frühzeitige Arbeiten dank Polizeigesetz

Die Abrissarbeiten und der Bau des Schutzdamms starteten bereits, obwohl die dafür benötigte Stellungnahme des Bundes und des Kantons noch aussteht. Man stütze sich hier auf das Polizeigesetz, so Stüssi. Dieses schreibt den Schutz der Bevölkerung vor. Bis die Stellungnahme und damit verbundene Bewilligungen da sind, dürfen aber erst Rohbauten erledigt werden.

Dorf nach einem Erdrutsch mit beschädigten Gebäuden.
Legende: Das Glarner Dorf Schwanden ist schwer gezeichnet von den Erdrutschen. Keystone/Michael Buholzer

Mit der Antwort der Behörden wird auch eine Kostenbeteiligung erwartet. Die Gemeinde erhofft sich Subventionen in der Höhe von 70 bis 80 Prozent der Gesamtkosten. Diese hingegen wollte Stüssi am Freitag noch nicht kommunizieren. Erst Mitte Juni werde die Summe der Stimmbevölkerung vorgelegt, die dann über einen Kredit befinden muss.

Schutzdamm bis im Spätherbst

Für den Schutzdamm wurde oberhalb des verschütteten Gebiets Material entnommen. Zeitgleich werden dort nicht für den Bau geeignete Schlammassen abgelagert. Bis im Spätherbst soll der sechs bis acht Meter hohe und U-förmige Damm gebaut sein. Davor entsteht eine Art Auffangbecken für die absturzgefährdeten Geröllmassen.

Auch alle Gebäudeabbrüche sollen bis dann erledigt sein. Später soll dann noch eine Bergstrasse, die durch die Rutschungszone führt, hinter den Schutzdamm verlegt werden.

SRF4 News, 17.5.2024, 13:30 Uhr ; 

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