Die Aargauer Firma Swiss Shrimp ist definitiv Konkurs. Zurück bleiben vor allem viele lebende Tiere. Eine Million Shrimps in unterschiedlichen Entwicklungsstadien leben in grossen Salzwasserbecken in einer Halle in Rheinfelden. Die Konkursmasse und damit die Crevetten gehören jetzt dem Staat. Das Konkursamt verwertet diese, um die Forderungen der Gläubiger begleichen zu können.
Anders als beim Konkurs eines Kleiderladens beispielsweise kann die Produktionshalle nicht einfach versiegelt sowie Strom und Wasser abgestellt werden. Die Shrimps brauchen aufwendige Pflege. Das Wasser muss konstant 30 Grad warm sein und regelmässig gefiltert werden. Sonst wird es giftig. Und die Tiere brauchen Futter.
Mangrovensumpf anstatt klares Wasser
In dieser Situation hilft die Winterthurer Firma Lucky Shrimp. «Wir sind daran, mit dem Konkursamt und den Schweizer Salinen eine Lösung zu finden», sagt Stephan Lendi, Verwaltungsrat von Lucky Shrimp. Die Firma produziert ebenfalls Crevetten.
Bei den Verhandlungen geht es ausdrücklich nur um die Tiere. Der Rest der Firma von Swiss Shrimp wird liquidiert. Unklar ist allerdings, ob die Aargauer Crevetten in die Anlage nach Winterthur ziehen. In Rheinfelden leben sie in 16 Becken, die je 100'000 Liter Salzwasser fassen. Möglich wäre auch, dass Lucky Shrimp die Anlage in Rheinfelden weiter betreibt.
Die Zucht in Winterthur erfolge in einer anderen Art von Aquakultur, so Stephan Lendi. Die Crevetten leben in trübem Wasser, einer Art natürlichem Mangrovensumpf. In Rheinfelden werden sie in sauberem Wasser gehalten.
Shrimp-Erlös für Schulden
Grosses Interesse an einer Lösung haben auch die Schweizer Salinen. Sie sind einer der grössten Gläubiger im Konkursverfahren. Die Salinen haben die Produktionshallen für die Crevettenzucht vermietet sowie Salz und Wärme an Swiss Shrimp geliefert.
Man arbeite mit dem Konkursamt am geregelten Herunterfahren der Anlage. «Das schliesst das Ernten und Verwerten der Shrimps ein», so Salinen-CEO Urs Hofmeier.