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Nach Flug-Malheur Patrouille-Suisse-Pilot kommt ohne Strafe davon

  • Vor einer Woche flog die Patrouille Suisse über die falsche Gemeinde. Nun ist klar: Das Missgeschick hat für den verantwortliche Anführer der Kunstflugstaffel keine rechtlichen Konsequenzen.
  • Die Armee verzichtet nach Ermittlungen auf ein Verfahren gegen ihn.

Die Militärjustiz habe keinen Anfangsverdacht auf ein strafbares Verhalten des Piloten gefunden, sagte ein Sprecher der Militärjustiz der Zeitung «Schweiz am Wochenende». Hinweise für eine Gefährdung lägen nicht vor. Der verantwortliche Leader der Kunstflieger, Gunnar Jansen, hatte nach dem Missgeschick öffentlich um Entschuldigung gebeten.

Im Cockpit kurz abgelenkt

Die Patrouille Suisse hatte vor einer Woche das Ziel eines Überflugs um rund sechs Kilometer verfehlt. Statt über Langenbruck im Kanton Basel-Landschaft – wo die Gedenkfeier zum hundertsten Todestag des Flugpioniers Oskar Bider stattfand – flog die Staffel über Mümliswil im Nachbarkanton Solothurn – dort wurde an diesem Tag das 31. Nordwestschweizerische Jodlerfest gefeiert.

Zum Malheur kam es, weil der hauptverantwortliche Pilot laut eigenen Angaben rund zwanzig Sekunden vor der Ankunft über dem Festgelände im Cockpit abgelenkt war. Er habe per Funk die Meldung erhalten, dass ein Helikopter in den gesperrten Luftraum eingedrungen sei, sagte Jansen. Während er die Information verarbeitete, habe er den Veranstaltungsort überflogen, ohne es zu bemerken. Danach habe er im Anflug ein grosses Festareal mit Festzelt gesehen, weshalb er sich entschieden habe, dieses Gelände zu überfliegen.

Man sieht drei Militärpiloten kniend. In der Mitte der grauhaarige Gunnar Jansen.
Legende: Der verantwortliche Pilot, Gunnar Jansen (m.), hatte nach dem Flug-Missgeschick öffentlich um Entschuldigung gebeten. Die Panne sei ihm «sehr peinlich». Keystone

Die von der Patrouille Suisse benutzten F-5E-Tiger-Jets sind veraltetet, die Navigationsinstrumente an Bord über vierzig Jahre alt. Die Piloten navigieren laut Armee mit Karte, Filzstift und auf Sicht. GPS-Technik ist nicht eingebaut. Die Jets werden deshalb im Ernstfall nicht eingesetzt.

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