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Nach Riesenstau auf A1 Polizei büsst Rückwärtsfahrer, Herumstehende und filmende Gaffer

  • Die St. Galler Kantonspolizei hat am Freitag mehrere Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer gebüsst oder angezeigt.
  • Nach einem Unfall auf der Autobahn A1 bei Gossau umfuhren diese unter anderem die Absperrungen und missachteten das Fahrverbot, wie die Polizei jetzt mitteilt.

Man habe mehrere gefährliche Situationen beobachtet, etwa ein Motorrad, das innerhalb des Staus wendete und entgegen der Fahrrichtung die Autobahn verliess, teilt die Kapo SG mit. Ein Auto fuhr rückwärts aus der Rettungsgasse zurück zur Ausfahrt Gossau. Ein weiteres Fahrzeug befuhr die Rettungsgasse in Richtung Unfallstelle und wird deswegen zur Anzeige gebracht, wie es im Communiqué heisst.

Die Polizei stellte fünf Bussen wegen Missachtung des Fahrverbots aus. Bei nachträglichen Auswertungen stellte sie fest, dass im weiteren Verlauf mehrere Dutzend Lenkerinnen und Lenker die Absperrung ebenfalls umfuhren und sich am Stauende einreihten.

Mehrere «Gaffer» angezeigt

Zudem gab es auf der Gegenfahrbahn Dutzende Personen am Steuer ihrer Autos, die mit dem Mobiltelefon in der Hand das Unfallgeschehen filmten oder fotografierten. Die Polizei brachte mehrere von ihnen zur Anzeige.

Stau. Fahrzeuge. Menschen auf der Mitte der Fahrbahn.
Legende: Manche Wartenden verliessen die Fahrzeuge und standen auf der Rettungsgasse. SRF

Auffällig war auch, dass viele Motorisierte im Stau ihre Fahrzeuge verliessen, die Fahrbahn betraten und sich in der Rettungsgasse bewegten oder aufhielten. Dieses Verhalten könne zu gefährlichen Situationen mit den nachrückenden Einsatzfahrzeugen führen, schreibt die Kantonspolizei weiter. Manche Lenkerinnen und Lenker befanden sich bei der Wiedereröffnung der Autobahn nicht bei ihren Fahrzeugen. Dies führte zu unnötigen Verzögerungen.

Ausserdem überfuhr ein Autofahrer das Signalisationsmaterial und beschädigte es. Weiter erwischte die Polizei mehrere Fahrzeuginsassen, die nicht angegurtet waren.

«Vorbildliche Rettungsgasse»

Doch es gibt auch Lob: So sei die Rettungsgasse, die im über 15 Kilometer langen Stau bis zurück nach Wil reichte, vorbildlich gewesen, wie es im Communiqué heisst.

Beim Verkehrsunfall vom Freitagnachmittag kippte der Anhänger eines Lastwagens. Verletzt wurde niemand, doch es entstand ein beträchtlicher Sachschaden. Dabei blockierte die Fahrzeugkombination die Autobahn. Die ausgerückten Patrouillen sperrten deshalb die Autobahn und leiteten Verkehr auf das übrige Strassennetz um.

SRF 4 News, 23.08.25, 11:00 Uhr ; 

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