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Nach «Stina» und «Tete» Tauwetter verhindert weisse Weihnachten im Flachland

Wegen der kräftigen Westströmung ist es zu mild. Für Skigebiete in tieferen Lagen ein schlechter Start in die Skisaison.

Das Sturmtief «Stina» hat in der Nacht auf Samstag viel Regen gebracht zusammen mit Orkanböen, vor allem in den Bergen. Mit dieser Westströmung fliesst milde Luft in die Schweiz und am Sonntagnachmittag folgt gar eine Warmfront.

Sturmtief «Stina» zog über die Schweiz

Für Skigebiete in tiefen und mittleren Lagen ist dieser Warmlufteinbruch ein schlechter Start in die Weihnachts-Skisaison. So auch am Bischofsberg bei Heiden (AR) auf 900 Meter über Meer: Statt Skibetrieb herrscht Stillstand – der Schnee ist weg bis auf einige Restflächen. Der Übungshang ist mit einem weissen Vlies abgedeckt und soll den Schnee vor dem Schmelzen retten.

Kreative Lösungen mit der Natur

Johannes Solenthaler, Betreiber des Skilifts Heiden, zeigt mit der Abdeckung des Schnees, dass es etwas nützt. «Dort wo kein Vlies liegt, ist schon bedeutend mehr Schnee geschmolzen als unter dem Vlies.»

Für seine kleine Skipiste hat Solenthaler Schneekanonen eingesetzt, als es kalt war und schneite. Am vergangenen Wochenende kurvten hier Skischüler den Hang hinunter. Mit dem Beginn des Tauwetters begann der Liftbetreiber mit seiner Rettungsaktion und legte das Vlies aus.

«Für mich ist das kein Kampf. Ich bin es als Landwirt gewöhnt, dass man mit dem Wetter arbeiten muss und nicht dagegen. Wenn ich den Schnee abdecke, ist das nur das möglichste, das man mit dem Wetter machen kann.»

Aber auch in höheren Lagen wie dem Skigebiet Flumserberg auf 1400 Meter regnete es am Samstagnachmittag. Einige Unverwüstliche lassen sich vom Sulzschnee nicht entmutigen. Aber die Wärme und Nässe wirken sich auf die Besucherzahlen aus, erklärt Marketingleiterin Katja Rupf: «Natürlich haben wir es auch lieber, wenn es schneit. Aber wir müssen es nehmen, wie es kommt.» Für den Stephanstag und die Tage danach ist sehr schönes Wetter gemeldet, darum schauen wir nach vorne und freuen uns darauf.»

Typisches Weihnachts-Tauwetter

Die Berggebiete hoffen darauf, dass der Schnee – oder was davon übrig ist – das Tauwetter übersteht. Denn noch vor einer Woche hat es bis ins Flachland geschneit. Dieses Weihnachts-Tauwetter sei typisch, sagt SRF-Meteorologe Felix Blumer:

«Wir haben jeweils anfangs Dezember über Skandinavien ein Kältehoch, das führt Feuchtigkeit über den Atlantik. Dort gibt es Tiefdruckgebiete und in der Folge haben wir gerade auf Weihnachten hin eine sehr milde und feuchte Westströmung. Das ist ganz klassisch und bringt das typische Weihnachts-Tauwetter.»

Dieses Tauwetter ist häufig: In sieben von zehn Jahren tritt es auf. Und es bleibt laut Blumer noch einige Tage so: «Erst mit den Weihnachtstagen, auf den 25. hin, wird sich das Wetter ändern. Es wird trocken, allerdings in der Höhe ist es immer noch mild.»

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