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CO₂ aus der Klärschlammverbrennung soll nicht mehr einfach in die Luft geblasen werden.
Aus Regionaljournal Zürich Schaffhausen vom 29.01.2024. Bild: SRF/Nicolas Hofmänner
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Netto-Null bis 2040 Zürich will jährlich Tausende Tonnen CO₂ einfangen und speichern

Ab 2028 soll das CO₂ der Zürcher Klärschlammverbrennung nicht mehr in die Luft geblasen werden. So will die Stadt ihre Klimaziele erreichen.

Was in Zürichs Toiletten heruntergespült wird, landet irgendwann in der Abwasserreinigungsanlage (ARA) Werdhölzli in Altstetten. Hier kommt der gesamte Klärschlamm des Kantons Zürich zusammen. Er wird getrocknet und dann verbrannt. So will es das Gesetz.

Beim Verbrennen des Klärschlamms entsteht Kohlendioxid. Heute entweicht es über das Kamin einfach in die Luft. Das soll sich jedoch ändern. Ab 2028 will die Stadt das CO₂ der Klärschlammverbrennung einfangen und speichern. Den Auftrag dafür hat sie an das Schweizer Start-up «Neustark» vergeben, wie sie heute bekannt gab.

Konkret soll der grösste Teil des CO₂ mit einer Anlage abgeschieden werden. Die Hälfte davon soll in Recyclingbeton gespeichert werden und in der Schweiz verbleiben. Die andere Hälfte soll nach Nordeuropa transportiert und dort unter dem Meeresboden eingelagert werden.

Stadt will unter dem Strich mehr CO₂ zurückgewinnen

Damit will die Stadt Zürich ihr Klimaziel Netto-Null bis 2040 erreichen, sagt Tiefbauvorsteherin Simone Brander (SP). Auch in Zukunft werde nämlich CO₂ ausgestossen.

Diese Emissionen müsse die Stadt kompensieren: «Wir brauchen Negativemissionen, müssen also CO₂ abscheiden und einfangen», erklärt Brander. Und genau das sei der Plan bei der ARA Werdhölzli. Weil das CO₂ aus dem Klärschlamm klimaneutral sei, sei die Bilanz negativ.

Foto aus der Anlage
Legende: Ein Grossteil des CO₂, das in der Abwasserreinigungsanlage Werdhölzli anfällt, könnte zurückgewonnen werden. SRF/Nicolas Hofmänner

Für den Bau einer neuen Anlage beim Werdhölzli, die künftig das CO₂ aus der Luft filtert, beantragt der Stadtrat einen Kredit von 35.5 Millionen Franken. Für den Betrieb der Anlage, den Transport und die Lagerung des CO₂ rechnet der Stadtrat mit jährlichen Kosten von 14.2 Millionen Franken.

Es ist ein innovatives Projekt, denn bisher gibt es noch keine solche Anlagen.
Autor: Simone Brander Zürcher Stadträtin

Ausgaben, die sich lohnen, findet Simone Brander: «Es ist ein innovatives Projekt, denn bisher gibt es noch keine solchen Anlagen.» Die Erfahrungen könnten bei späteren Projekten hilfreich sein.

Zürcher Anlage könnte zum Vorbild werden

Marco Mazzotti, Professor für Verfahrenstechnik an der ETH Zürich, spricht gar von einem Pionierprojekt. «Die Stadt Zürich wird eine der ersten Städte sein, die das CO₂ abscheidet und speichert.» Dabei setzt sie auf bewährte Technologien.

Die beiden stehen vor der ARA Werdhölzli.
Legende: Tiefbauvorsteherin Simone Brander (rechts) hat am Montag zusammen mit Joerg Soler von Entsorgung und Recycling Zürich über die Vergabe des Auftrags informiert. Keystone/Ennio Leanza

Im Werdhölzli und in der Biogasaufbereitungsanlage könnten gemäss der Stadt jährlich rund 25'000 Tonnen CO₂ aus der Luft gefiltert und gespeichert werden. Noch grösser sei das Potenzial bei der Kehrichtverbrennungsanlage Hagenholz. Auch hier soll später das CO₂ gebunden werden, möglich wären bis zu 180'000 Tonnen jährlich.

Zuerst müssen aber das Zürcher Stadtparlament und die Stimmbevölkerung einverstanden sein mit den Plänen des Stadtrates.

SRF1 Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 29.01.2024, 17:30 Uhr;

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