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Neue Energieetikette Wenn aus «A+++» ein «F» wird: Neues Label sorgt für Konfusion

Während einer langen Übergangsfrist gelten sowohl die alte als auch die neue Energieetikette. Das sorgt für Verwirrung.

Das SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» erhält gleich mehrere Meldungen wegen der neuen Energieetikette. Die Skala wurde verkürzt auf «A» bis «G», die Stufen «A+» bis «A+++» fallen weg. Die Farben von Grün (gut) bis Rot (schlecht) werden beibehalten. Die neue Etikette gilt seit dem 1. März 2021 – und zwar schweiz- und europaweit. Aber vorerst noch nicht auf allen Elektrogeräten. Erst auf Fernsehern, Kühlschränken, Gefriertruhen, Waschmaschinen und Computermonitoren. Bei Glühbirnen, Tumblern, Backöfen und Kaffeemaschinen wird das neue Label erst später eingeführt.

Zwei Energieetiketten
Legende: Aus alt mach neu: Links die alte Energieetikette, rechts die neue Ausführung. Bundesamt für Energie

Übergangsfrist bis Ende Jahr

Überdies gebe es auch für jene Produktegruppen, die bereits umstellen sollten, eine Übergangsfrist bis Ende Jahr, während der sie auch noch das alte Label weiterverwenden dürfen, erklärt Markus Bleuer, Fachspezialist für Geräte beim Bundesamt für Energie (BFE).

Und das sorgt bisweilen für verwirrende Situationen: Eine «Espresso»-Hörerin wählt online einen Kühlschrank der besten Klasse «A+++» aus, geliefert wird ihr aber einer mit dem zweitschlechtesten «F» – gemäss neuer Skala. Eine andere Hörerin vergleicht verschiedene TV-Geräte. In einem Online-Shop findet sie einen Fernseher mit der Bewertung «A+», auf der Seite des Herstellers hat dasselbe Gerät nur ein «G». Der Online-Shop hat noch die alte Bewertung drin, der Hersteller schon auf die neue umgestellt.

Neue Abstufung auf hohem Niveau

Wichtig sei, dass diese Geräte in der Skala wohl tiefer abgerutscht seien, so Markus Bleuer vom BFE, aber deswegen nicht schlechter geworden seien: «Die neue Etikette soll zukunftsgerichtet sein und auch die technologische Entwicklung der kommenden fünf bis zehn Jahre abbilden.» Der Stromverbrauch sei derselbe. Aber wegen des technischen Fortschritts seien bei manchen Produktegruppen nur noch Geräte mit «A+» und mehr verkauft worden, die Konsumentinnen und Konsumenten hätten keinen echten Vergleich mehr machen können. Deshalb habe man nun auf einem hohen Niveau eine neue Abstufung eingeführt.

Bei den einen Geräten sei die Neu-Skalierung dringender als bei anderen wie etwa den Backöfen, wo es auch auf der alten Skala immer noch grosse Unterschiede gebe. Deshalb sei die Umstellung nicht überall gleichzeitig erfolgt.

Weitere Informationen:

SKS kristisiert: «Warum nicht gleichzeitig?

Die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) kritisiert, dass das neue Label gestaffelt eingeführt wird und das damit verbundene Durcheinander: «Es wäre hilfreicher gewesen, wenn man das neue Label bei allen Produkten gleichzeitig eingeführt hätte», sagt Geschäftsleiterin Sara Stalder.

Grundsätzlich findet sie das neue Label aber besser als das bisherige, weil es klarer und einfacher verständlich sei. Den Konsumentinnen und Konsumenten biete es eine gute Vergleichsmöglichkeit über alle Gerätegruppen hinweg.

Nur gleichwertige Etiketten vergleichen

Bis es soweit ist, bis also das neue Label überall draufsteht, empfiehlt der Spezialist vom BFE, dass man alte mit alten und neue mit neuen Labels vergleicht. Ein Vergleich alt-neu bringe nichts.

Espresso, 19.03.2021, 08:13 Uhr

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